Kirchhellen. Die Planung für das Straßenstück im Neubaugebiet Schultenkamp in Kirchhellen wird abgespeckt. Baustart soll voraussichtlich im Februar sein.
Die Bezirksvertretung Kirchhellen hat den Weg freigemacht für einen abgespeckten Endausbau des Kirchhellener Rings zwischen Hackfurth- und Rentforter Straße. Wenn der Verkehrsausschuss Anfang Dezember sich dem Votum aus Kirchhellen anschließt, wird das Straßenstück nur an wenigen Stellen so breit wie ursprünglich durchgehend geplant.
Als der Vertrag über die Erschließung des Neubaugebietes Schultenkamp im Jahr 2006 geschlossen wurde, war der Kirchhellener Ring noch als Umgehungsstraße geplant. Zwischen Münsterstraße im Norden und Bottroper Straße im Süden sollte er sich in einem Halbkreis um den Ortskern ziehen. Entsprechend leistungsfähig wurde etwa seine Kreuzung mit der Hauptstraße ausgebaut. Und entsprechend wurde der Ausbau zwischen Hackfurth- und Rentforter Straße angelegt: 6,50 Meter breite Fahrbahn, auf beiden Seiten Parkstreifen, Rad- und Fußwege.
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Seitdem hat sich viel getan. Am Nordende des Rings ist ein Schulzentrum mit Tempo-30-Zonen entstanden. Für den Endausbau einer Umgehungsstraße bis zur Bottroper Straße gibt es zwar seit Anfang der 1980er Jahre einen Bebauungsplan, aber bisher keinen öffentlich geäußerten politischen Willen, den auch durchzusetzen. Und im Neubaugebiet Schultenkamp hat der Ring keineswegs mehr die Funktion einer Umgehungsstraße, sondern führt mitten hindurch. Und rund um das Gebiet ist den Bürgern ein Thema ganz wichtig geworden: Verkehrsberuhigung. Meint besonders: Sichere Wege für Kinder zur Johannes- und Gregorschule.
Forderung nach sicheren Schulwegen
Das Thema Verkehrssicherheit geriet deshalb auch schnell und intensiv zum zentralen Thema einer Bürgerversammlung der CDU Kirchhellen zum Thema Neubaugebiet. Am besten sollten der Ring und die Dorfheide im Endausbau Fahrradstraße werden, lautete eine Forderung, die in der Versammlung viele Unterstützer fand.
CDU forderte Tempo 30 für den Ring
Diese Forderung nach besseren Radwegeverbindungen haben sich inzwischen SPD und CDU zu eigen gemacht und jeweils eigene Vorschläge dazu gemacht. Die Idee, den Ring zur Fahrradstraße zu machen, hat die CDU allerdings wieder zurückgezogen, erinnerte Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Wenn die neue Feuerwache wie vorgeschlagen gegenüber an der Ecke Rentforter Straße/In der Koppel gebaut wird, werde der Ring zur Alarmausfahrt Richtungs Ortskern; das vertrage sich nicht mit einer Fahrradstraße. Deshalb habe die CDU ihre Forderung geändert auf Tempo 30 und Verkehrsberuhigung auf diesem Straßenstück.
Und genau so soll jetzt auch gebaut werden, beschrieb Steffen Jonek, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, den Bezirksvertretern. Die Fahrbahn wird fast durchgehend einen Meter schmaler als geplant und zusätzlich durch Mittelinseln und Engstellen beruhigt. Weil im ganzen Straßenstück Tempo 30 gelten wird, seien die separaten Radwege überflüssig und könnten zugunsten von deutlich verbreiterten Gehwegen wegfallen. Sträucher und Spitzahorn in Baumscheiben sollen die Straße grüner machen.
„Ring und Hackfurthstraße gehen nicht gleichzeitig“
Abteilungsleiter Steffen Jonek vom Fachbereich Tiefbau hat sich bei den Bezirksvertretern dafür entschuldigt, ihnen die Änderungsvorschläge für den Ring-Ausbau erst auf den letzten Drücker im Wortsinn auf den Tisch gelegt zu haben. Aber Eile tat Not aus seiner Sicht, um die in Kirchhellen seit mindestens zehn Jahren geforderte Sanierung der Hackfurthstraße nicht noch länger aufzuschieben.
Die Hackfurthstraße soll nach Abschluss des Kanalbaus von Grund auf neu gebaut werden. Das gehe aber nicht gleichzeitig mit dem Endausbau des Rings zwischen Hackfurth- und Rentforter Straße, sagte Jonek. Mit dem „Go“ der Politik soll deshalb Anfang nächsten Jahres zunächst mit dem Ring-Ausbau begonnen werden.