Kirchhellen. Und wieder mal stemmt das Dorf eine Mannschaftsleistung. Der Schulhof am Schulzentrum präsentiert sich neu und bewegungsfreundlich aufgestellt.

Die Schülerinnen und Schüler des Vestischen und der Sekundarschule haben neue Bewegungsmöglichkeiten auf dem Schulhof, aber auch gesellige Rückzugsräume und ein Freiluft-Klassenzimmer. Die neue Möblierung im Wert von 100.000 Euro ist Ergebnis einer starken Mannschaftsleistung des Vereins Philipp Neri, der Bezirksvertretung, des Fördervereins des Gymnasiums, der Volksbank, vieler Einzelspender, der Stadt und, so viel Zeit muss sein, der zum Schuljahresende ausgelaufenen Hauptschule.

Die ganze Aktion begann vor gut drei Jahren in einem Büro am Kirchhellener Ring, dem von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder, berichtet der: „Damals kamen Schüler in meine Sprechstunde mit der Frage, ob wir nicht etwas für die Schulhofgestaltung tun könnten.“ Der war spätestens seit dem Einzug der Sekundarschule nicht wirklich groß, nicht wirklich übersichtlich und, sagen wir: überschaubar ausgestattet.

Schön ist es geworden: Spender  und Förderer der neuen Schulhofgestaltung des mit den  Nutzern im Freiluft-Klassenzimmer auf dem Hof des Schulzentrums. Vorn von rechts die Schülersprecher Anna Güdding, Marten Theile und Hunter Hoffmann.
Schön ist es geworden: Spender und Förderer der neuen Schulhofgestaltung des mit den Nutzern im Freiluft-Klassenzimmer auf dem Hof des Schulzentrums. Vorn von rechts die Schülersprecher Anna Güdding, Marten Theile und Hunter Hoffmann. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Bringt uns Ideen“

Schnieder versprach die Bitte weiterzuleiten, schickte die Schüler aber gleichzeitig mit einem Auftrag los: „Bringt uns Ideen“. Schnell war der Verein Philipp Neri interessiert für das Projekt, das perfekt zu dessen Förderziel passt. „Uns ist gelegen an Orten, an denen sich Kinder und Jugendliche treffen“, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Hautkappe. Sein Vertreter Michael Schlagheck ergänzt: „Im Idealfall wird der Schulhof auch nach der Schule als Treffpunkt genutzt.“

Lasst Euch was einfallen, was Ihr haben wollt: Diese Aufforderung haben sie ernst genommen in der Hauptschule, der Sekundarschule und im Vestischen. In Workshops wurden Ideen entwickelt, verfeinert und verworfen. Mit der Einbindung der künftigen Nutzer, lobt Oberbürgermeister Bernd Tischler, sei ein Fehler vermieden worden, den auch die Bottroper Planer oft gemacht hätten. „Wir haben im Rathaus gesessen und geplant - und später haben wir uns darüber gewundert, dass unsere Zielgruppe das neue Angebot nicht angenommen hat.“

„Geht gut damit um“

Wir sind gefragt worden: Das hat für die neuen Nutzer den Unterschied gemacht. Sekundarschüler-Sprecher Marten Theile lobt die Angebote für alle Altersgruppen; seine Kollegin Anna Güdding die „visuell sehr ansprechende Gestaltung“. Fürs Vestische sagt Schülersprecher Hunter Hoffmann: „Wir wurden gefragt. Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung.“ Hoffentlich gilt das auch für den Umgang mit den neuen Anlagen, sagt Schnieder und mahnt: „Geht gut damit um.“

Das Schulzentrum zwischen Schulstraße und Kirchhellener Ring aus der Luft.
Das Schulzentrum zwischen Schulstraße und Kirchhellener Ring aus der Luft. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Das passiert, versichern die beiden Schulleiter Stefan Völlmert (Sekundarschule) und Guido von St. George. Die neuen Anlagen würden während und nach der Schule gut angenommen. Das Freiluft-Klassenzimmer habe er für die Präsentation absperren lassen, sagt Völlmert: „Sonst hätten wir darauf keinen Platz mehr bekommen.“

Eine Boulder-Anlage auf dem kleinen Hof für die Fünft- und Sechstklässler, überdimensionale Sitzgruppen vor dem Vestische-Pavillon, anspruchsvolleres Balanciergerät für die Größeren, dazu einiges neu sortiert auf dem Schulhof: „Wir sind eigentlich fast fertig“, sagt Schlagheck. Was noch fehlt, muss die Stadt liefern: ein Streetballfeld mit Markierungen und tauglichem Untergrund. Dann kann nachgeholt werden, was eigentlich zur Einweihung geplant war: ein Match Vestisches versus Sekundarschule.

Der Verein Philipp Neri

2004 gründete sich der Verein Philipp Neri mit dem Ziel, die Interessen von Jugendlichen in und um Kirchhellen zu fördern. Dabei ist der Verein vor allem der Jugendpastoral im Jugendkloster sehr verbunden. 2016 finanzierte der Verein wesentlich die neue Skateranlage hinter dem Kunstrasenplatz an der Loewenfeldstraße und hat nach der Beschädigung durch Metalldiebstahl jetzt auch die Reparatur zu großen Teilen getragen.

Seit 2017 macht der Verein keine eigene Projektarbeit mehr, sondern fördert Projekte in Kirchhellen, die zweimal jährlich zur ausgewählt werden.

Künftig will sich der Verein zusätzlich in Projekte etwa im Bottroper Süden engagieren, wenn sie zum Vereinszweck passen.