Bottrop. SPD und CDU wollen eine alte Dezernentenstelle reaktiveren und ein reines Sozialdezernat gründen. Das steckt hinter diese gemeinsamen Initiative.

SPD und CDU wollen die Bottroper Stadtspitze um eine weitere Dezernentenstelle vergrößern. Den beiden größten Fraktionen im Stadtrat schwebt die Schaffung eines Sozialdezernats vor. In die Verantwortung dieses neuen, fünften Dezernats fallen dann das Sozialamt, das Jobcenter, das Referat Migration sowie das dann wieder eigenständige Jugendamt und das Amt für Schule und Kita. Diese Trennung des bisher schon existierenden Fachbereichs Jugend und Schule ist schon seit längerem geplant.

Inzwischen lebe jedes fünfte Kind in Bottrop von Transferleistungen, erläutert SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. Dagegen wolle man angehen. Die unterschiedlichen zuständigen Ämter nun in einem Dezernat zu bündeln, davon versprechen sich SPD und CDU eine bessere Zusammenarbeit und Koordination der Ämter.

Bottroper Stadtspitze besteht bisher aus vier Männern

Hinzu komme, dass die Arbeit in der Verwaltung – auch in der Spitze – seit Jahren immer weiter zunehme. Auch das sei ein Grund, die alte Stelle des fünften Dezernenten zu reaktivieren. Mehrkosten seien damit nicht verbunden, so die beiden Fraktionen, das Geld für die Stelle sei seit Jahren als Posten im Haushalt enthalten. Die Stelle soll nach dem Willen von CDU und SPD offen ausgeschrieben werden. Angesichts der bisherigen Besetzung der Verwaltungsspitze mit vier Männern liegt der Verdacht nahe, dass diese Stelle eher von einer Frau besetzt wird.

Mit der Schaffung eines neuen Dezernats ist auch ein neuer Zuschnitt in anderen Bereichen verbunden. Paul Ketzer etwa verlöre die Zuständigkeit für Jugend und Schule. Gleichzeitig wandert aber das Amt für Informationsverarbeitung, also die städtische IT, in seiner Verantwortung.

Große Fraktionen hoffen, dass auch andere Fraktionen und Gruppen den Antrag tragen

Die beiden großen Fraktionen hoffen, mit ihren Anträgen zur Wirtschaftsförderungen und Dezernentenstelle auch andere Fraktionen und Gruppen überzeugen zu können. Gespräche habe es dazu aber noch nicht gegeben, so Göddertz und Hirschfelder. Umgekehrt seien aber auch keine anderen Parteien mit Initiativen für gemeinsame Anträge auf SPD und CDU zugekommen.