Bottrops Erster Beigeordneter Paul Ketzer geht im April in seine dritte Amtszeit. Darum werden ihn SPD und CDU am Dienstag im Rat wählen.
Beigeordneter Paul Ketzer steht kurz vor seiner Wiederwahl. Er ist der zweite Mann im Rathaus und Stellvertreter von Oberbürgermeister Bernd Tischler in der Verwaltungsspitze. Seine Wiederwahl für weitere acht Jahre gilt als sicher, da ihn auf jeden Fall die Ratsvertreter von SPD und CDU unterstützen werden. Denn nachdem die Bürger OB Bernd Tischler (SPD) mit großer Mehrheit in seine dritte Amtszeit gewählt haben, setzen die beiden stärksten Parteien im Rathaus weiterhin auf ein eingespieltes Team an der Verwaltungsspitze.
„Wir wählen ihn“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz, „auch weil Paul Ketzer gerade in der Corona-Pandemie als Leiter des Krisenstabes gute Arbeit leistet“. Die SPD wisse seine Arbeit aber auch darüber hinaus zu schätzen. Daran ändere nichts, dass die SPD-Vertreter und der Verwaltungsmann nicht immer einer Meinung waren. „Das ist völlig normal und gehört dazu. Bei uns war jedenfalls keiner gegen seine Wiederwahl“, stellte Göddertz fest, als er die Personalfrage in der SPD-Fraktion stellte. Dem Bottroper Verwaltungsvorstand gehören mit OB Tischler drei SPD-Vertreter an. Denn auch Baudezernent Klaus Müller und Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer haben SPD-Parteibücher.
Einziger mit CDU-Parteibuch in Bottrops Verwaltungsspitze
Paul Ketzer ist der einzige Beigeordnete mit CDU-Parteibuch in der Verwaltungsspitze. „Klar, unterstützen wir Paul Ketzer“, sagt deshalb auch CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Hirschfelder. Wie Thomas Göddertz hebt auch er die Arbeit des Corona-Krisenstabes heraus. „Wir wollen nicht auf Paul Ketzer verzichten, und die letzten Monate haben auch bewiesen, dass wir nicht auf ihn verzichten können“, sagte der CDU-Ratsherr. OB Bernd Tischler und der Erste Beigeordnete bildeten ein gutes Team. „Paul Ketzer bringt viel Erfahrung ein. Wir sind froh, dass er weitermacht“, unterstrich der CDU-Fraktionschef.
Kritik kommt von der Linkspartei. „Wir werden Ketzer auf keinen Fall wiederwählen“, sagte Ratsherr Niels Schmidt. Der Dezernent habe sich disqualifiziert und seine Bereiche nicht im Griff, sagte er. „Die Zustände bei der Best und im Straßenverkehrsamt sprechen Bände“, meint Schmidt. Er wirft dem Beigeordneten auch vor, im Rat falsche Rechtsauskünfte gegeben zu haben.
Beigeordneter wird zum zweiten Mal wiedergewählt
Der Bottroper Rat hatte Paul Ketzer erstmals im April 2005 zum Dezernenten gewählt. Zu Beginn seiner dann dritten Amtszeit wird der Jurist 60 Jahre alt sein. Formal beginnt seine neue Amtszeit im April 2021 und endet Ende März 2029. Vier Monate nach Erreichen seines 66. Lebensjahres kann der Beigeordnete allerdings in den Ruhestand gehen. Das wäre dann Ende August 2026, heißt es im Rathaus. Allerdings könne sein Ruhestand auch bis zu drei Jahre hinaus geschoben werden.