Bottrop. Bottroper Händler sind verärgert über Netto in der City – zu recht. An der Ansiedlung ist nichts Gutes, außer der Beseitigung von Leerstand.
Manch einer mag noch gehofft haben, dass es nicht tatsächlich so kommt, dass sich irgendwie noch eine andere Lösung für Netto finden lässt, zum Beispiel im Hansa-Center, wo doch die Infrastruktur deutlich passender wäre. Aber in diesen Tagen sollen die Umbauarbeiten für den Discounter in den ehemaligen Althoff-Arkaden beginnen. Gut ist an dieser Ansiedlung nichts, außer, dass ein Leerstand beseitigt wird.
Netto-Ansiedlung in Bottroper Innenstadt ist nicht nachhaltig
Aber ist das nachhaltig? Es dürfte schwer werden, neben dem Discounter ein adäquates Geschäft anzusiedeln, das die City aufwertet. Einen weiteren Billig-Shop will die Stadt wohl kaum an diesem exponierten Ort sehen. Und selbst wenn: Was passiert, wenn Nettos Geschäftsidee nicht aufgeht, der Supermarkt schnell wieder aufgibt, vorher aber das Geschäftssegment in der Bottroper Innenstadt noch weiter nach unten gezogen hat?
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Nettos Umzug ins ehemalige Karstadt-Gebäude als guttuend für Bottrops Innenstadt zu bezeichnen, wie SPD-Wirtschaftssprecher Frank Beicht es getan hat, wirkt doch sehr interessengesteuert. Denn natürlich will die Politik, allen voran Oberbürgermeister Bernd Tischler, Leerstand um jeden Preis vermeiden. Doch welchem Stadtkern hat Netto eine Aufwertung gebracht?
Stadt Bottrop konterkariert eigene Bemühungen um charmante City
Letztlich konterkariert die Stadt mit dem Möglichmachen der Netto-Ansiedlung ihre eigenen Bemühungen, mit dem Sofortprogramm Innenstadt den Charme zurück in die Fußgängerzone zu holen, in Form von kleinen, inhabergeführten Geschäften, die dank der Subvention eine Chance mit weniger Risiko bekommen.
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Recht absurd wird es dann, wenn die Anlieferung, also schwere Lkw, durch die Fußgängerzone rollen sollen, während die Gäste des Hotels im Obergeschoss, also die potenziellen Einkäufer in der Innenstadt, durch den Tunnel zu ihren Autos geführt werden.