Bottrop. Die Müller-Gruppe hat wie angekündigt ihr Bottroper Feinkostwerk verkauft. Bei den Mitarbeitern herrscht nun große Erleichterung.
Noch bis zum Ende des Jahres gehört das Feinkostwerk an der Scharnhölzstraße in Bottrop zum Lebensmittelkonzern Müller und zur Marke Homann. Mit dem Jahreswechsel übernimmt ein neuer Besitzer das Werk. Schon seit längerem hatte die Großmolkerei einen Käufer für ihre Feinkostsparte gesucht, nun ist man fündig geworden. Das Bottroper Werk – bekannt für die Marke Nadler – übernimmt die NB Manufaktur GmbH & Co. KG ein Tochterunternehmen des Feinkostherstellers Wernsing. Das teilte Müller nun mit.
Marcus Almeling, Müller Finanzchef: „Wir haben einen Käufer für den Standort Bottrop gefunden, der gute Voraussetzungen bietet, um den Standort mit seinen rund 200 qualifizierten Mitarbeitenden positiv weiterzuentwickeln.“ Tatsächlich ist die Erleichterung und Freude bei den Mitarbeitern in Bottrop groß, sind damit die Arbeitsplätze vor doch Ort gesichert.
Die Salatproduktion in Dissen wird geschlossen – 400 Arbeitsplätze fallen weg
Dass es auch anders geht, zeigt der Homann-Standort in Dissen. Zwar hat Müller auch für die Feinkostmarke Homann einen Käufer gefunden. Doch der Standort Dissen wird für die Salatproduktion nicht länger benötigt und wird zum Jahresende geschlossen. 400 Arbeitsplätze fallen weg. Die niederländische Signature Food Group produziert künftig Salate unter der Marke Homannn, die Dressing-Produktion unter diesem Namen verbleibt jedoch bei Müller.
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Für Bottrop sei die Entwicklung „sehr sehr positiv“, urteilt Betriebsrätin Suzan Dräther. Der Käufer des Werks, Wernsing, sei absoluter Marktführer im Feinkostgeschäft. Derzeit prüft das Kartellamt jedoch noch die Übernahme, so dass noch niemand sagen könne, was Wernsing genau mit dem Werk in Bottrop vorhabe oder unter welchem Markennamen hier künftig produziert werde, so Dräther. Denn auch zu Wernsing gehören zahlreiche verschiedene Marken.
Bottroper Betriebsrätin sieht die Entwicklung für den Standort positiv
Grundsätzlich aber gehe sie davon aus, dass der Käufer Ideen und Pläne für den Standort Bottrop habe. Umgekehrt habe man hier vor Ort das entsprechende Fachpersonal auch in der Produktentwicklung, so dass man seinen Teil beisteuern könne. Schon im Vorfeld bei den Spekulationen um mögliche Käufer hatte sich die Betriebsrätin gelassen gezeigt und betont, dass der Standort für potenzielle Käufer von großem Interesse sei – auch mit Blick auf die Lage und die Anbindung an die regionalen Märkte in NRW, Hessen oder Rheinland-Pfalz.
Allerdings geht die Homann-Betriebsrätin auch davon aus, dass noch ein hartes halbes Jahr vor den Mitarbeitern in Bottrop liegt. Da niemand genau wisse, wie die Entwicklung am Standort Dissen nun verläuft, sei es theoretisch denkbar, dass in Bottrop die Kapazitäten erhöht werden müssen, um weiterhin den Markt bedienen zu können. Schließlich sei gut vorstellbar, dass einige Mitarbeiter in Dissen sich nun nach Alternativen umschauten und nicht abwarten, bis die Produktion in Niedersachsen offiziell endet.