Langendreer/Werne. . Jury verteilt 20 000 Euro für sechs Projekte in Werne und Langendreer. Unterstützt werden u.a. ein Reitverein, zwei Schulen und eine Kulturstätte
Das Angebot scheint sich allmählich herumzusprechen: 80 000 Euro pro Jahr stehen im Rahmen des Stadterneuerungsprozesses „Soziale Stadt“ in Werne und Langendreer (Alter Bahnhof) – kurz W-LAB genannt – für Bürger-Projekte zur Verfügung. Und es werden immer mehr Ideen in der Hoffnung auf eine Finanzspritze eingereicht. In ihrer jüngsten Sitzung verteilte die eigens dafür einberufene Jury 20 000 Euro aus dem Stadtteilfonds. Bedacht wurden sechs Projekte.
Die Freie evangelische Gemeinde Bochum-Ost mit Sitz in Langendreer bekommt einen Zuschuss, um gemeinsam mit Kindern aus dem Stadtteil Stromkästen zu verschönern. Der Reit- und Fahrverein Werne erhält eine finanzielle Unterstützung für einen Ponytag, der es auch Kindern aus Familien mit kleinem Budget ermöglichen soll, einen Tag mit Pferden zu verbringen. Der neue Kulturort „Halle 205“ an der Hauptstraße 298 in Langendreer soll seine Attraktivität durch eine kleine Bar steigern können.
Musikfestival auf dem Werner Markt
Geld gibt es auch für zwei Schulen: Der Förderverein der Amtmann-Kreyenfeld-Grundschule in Werne möchte den Eingangsbereich pädagogisch-künstlerisch neu gestalten (Thema: vier Jahreszeiten) und der Förderverein der Willy-Brandt-Gesamtschule plant zum 30-jährigen Bestehen der Schule ein Musikfestival für den ganzen Stadtteil auf dem Marktplatz. Die Werner Werbegemeinschaft bekommt einen Zuschuss für ihr Ansinnen, den Werner Hellweg attraktiver zu machen und das Vereinsleben mehr hervorzuheben. Dafür sollen Straßenüberspannungen mit Wimpeln und Wappen der Vereine angefertigt und aufgehängt werden.
Angebot wird bekannter
Karsten Höser, eines von vier Mitgliedern des Stadtteilmanagements, freut sich über die wachsende Resonanz auf das Angebot. „Dass es diesen Stadtteilfonds gibt, muss sich ja auch erstmal herumsprechen“, sagt er und setzt auf den Schneeballeffekt: „Je mehr Bürger-Projekte umgesetzt werden, desto mehr sehen die Leute, dass auch etwas passiert – und fassen dadurch vielleicht Mut, sich auch selbst mit eigenen Ideen zu bewerben.“
Denn es sind nicht nur Gruppen, Vereine und Institutionen, die sich um eine finanzielle Unterstützung bewerben können. „Wir weisen immer wieder ausdrücklich darauf hin, dass sich gerne auch Privatpersonen einbringen können“, stellt Karsten Höser noch einmal klar. Entscheidend ist einzig und allein, dass die Vorschläge den Stadtteilen und ihren Anwohnern zu Gute kommen.
Nächste Frist läuft bis 1. Mai
Auch Projekte, die außerhalb des Stadterneuerungsgebietes liegen, können von der Jury durchaus bedacht werden, sagt Karsten Höser. Der Kulturort „Halle 205“ und auch die Initiative von Clemens Kreuzer zum Erhalt des historischen Ümminger Friedhofs hätten eine Strahlkraft über den ganzen Stadtteil und wurden daher ebenfalls gefördert.
Stadtteiljury besteht aus 15 Ehrenamtlern
Über die Verteilung der Gelder entscheidet die Stadtteiljury, die aus 15 ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. Sie setzt sich zusammen aus acht per Zufall ausgewählten Anwohnern und sieben Vertretern von Gruppen, Vereinen und Institutionen.
Das Programm „Soziale Stadt“ wird durch Mittel des Bundes, des Landes und der Stadt gefördert.
Anträge können jederzeit im Stadtteilbüro, Werner Hellweg 499, gestellt werden. Dort sind das Antragsformular sowie Informationsmaterial zum Stadtteilfonds erhältlich. Das Team des Stadtteilmanagements berät und unterstützt von der Antragsstellung bis zur Mittelabrechnung mit der Stadt. Die nächste Frist im laufenden Annahmeverfahren für Projektanträge endet am 1. Mai. Bis dahin müssen alle Anträge, über die im Juni entschieden werden soll, eingereicht worden sein.