Werne/Langendreer. . Neue Stadtteil-Jury bewilligt vier Bürger-Projekte. Es gibt noch mehr Geld für Ideen, die das Stadtumbaugebiet Werne/Langendreer voran bringen.

80 000 Euro pro Jahr liegen in einem Verfügungsfonds bereit. Bereit, ausgegeben zu werden für Bürger-Projekte, die dem Stadterneuerungsprozess „Soziale Stadt“ in Werne und am Alten Bahnhof in Langendreer förderlich sind. „Das ist schon eine Hausnummer“, findet Helga Beckmann vom vierköpfigen Stadtteilmanagement. Viel Geld, das sie und ihre Mitstreiter nur allzu gern verteilen möchten.

Die Weihnachtsbeleuchtung über dem Werner Hellweg will die Werbegemeinschaft auf LED umstellen. Dafür gibt es 5000 Euro Zuschuss.
Die Weihnachtsbeleuchtung über dem Werner Hellweg will die Werbegemeinschaft auf LED umstellen. Dafür gibt es 5000 Euro Zuschuss. © Dietmar Wäsche

Die ersten vier Bürger-Projekte wurden jetzt bezuschusst. Die eigens für solche Entscheidungen ausgewählte Stadtteil-Jury hat die Vorschläge für gut befunden und die ersten Mittel aus dem Verfügungsfonds verteilt. 8000 Euro fließen in die Initiative von Historiker Clemens Kreuzer, den Ümminger Kirchhof zu erhalten. Je 5000 Euro gibt es für den VHS-Kurs „Expedition Werne“ und die Weihnachtsbeleuchtung am Werner Hellweg, die die Werbegemeinschaft auf LED umstellen will. Mit 2350 Euro wird der Weihnachtsmarkt des Werner Treffs an der Herz-Jesu-Kirche bezuschusst.

Paten begleiten die Projekte

Die „üblichen Verdächtigen“, die auf der rührigen Suche nach Fördertöpfen aktiv geworden sind, das weiß auch Helga Beckmann. Wichtigstes Kriterium für eine finanzielle Unterstützung sei der Nutzen für den Stadtteil, sagt sie. Und dieser sei bei allen vier Projekten gegeben. Zugleich hofft Helga Beckmann aber auf noch mehr Resonanz von den Bewohnern. „Jeder, der etwas für den Stadtteil tut, kann sich melden. Das Geld ist ja da, für alle.“

Die Stadtteil-Jury, die die eingereichten Vorschläge diskutiert, bewertet und anschließend über eine Bezuschussung befindet, setzt sich aus 15 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. Acht von ihnen wurden per Zufallsprinzip aus dem Einwohnermelderegister der Stadt gewählt, die übrigen sieben sind Vertreter örtlicher Institutionen, Vereine und Verbände.

Jury prüft alle Projektideen

Die nächste Möglichkeit, Geld fürs Engagement im Stadtteil zu bekommen, besteht bis zum 9. November. Alle bis dahin eingegangenen Projekt-Ideen werden dann von den Jury-Mitgliedern geprüft und in deren nächster Sitzung am 7. Dezember final diskutiert. Im Anschluss beginnt dann die nächste Bewerbungsphase. Und immer so weiter. Sieben Jahre lang – so lange dauert der Stadterneuerungsprozess.

Für die Jury sind die Projekte mit Bewilligung von Fördermitteln aber längst nicht abgehakt. „Jedes der Projekte wird von einem Paten aus der Jury begleitet“, erklärt Thomas Sichelt von der Stadt. So nimmt ein Jury-Mitglied an dem VHS-Kurs teil, ein weiteres verfolgt die Initiative zum Erhalt des Ümminger Kirchhofs. „Und zum Weihnachtsmarkt gehen wir dann vielleicht alle und trinken gemeinsam einen Glühwein“, fügt Sichelt lachend an.

Die Idee zu den Patenschaften stammt von Helga Beckmann. Sie hat damit an anderer Stelle gute Erfahrungen gemacht. „So werden die Jury-Mitglieder zu Multiplikatoren des Stadterneuerungsprozesses.“ Und es fördere das Engagement für den Stadtteil.