Bochum. Am 25. Mai finden die Europa- und gleichzeitig die Kommunal- und Integrationsratswahlen statt. Bürger, die vorab per Briefwahl ihr Kreuzchen setzen möchten, können in der Verwaltung ihre Wahlscheine beantragen und abgeben. „Die Sonderarbeitsgruppe Wahl“ hilft - ein Besuch in Bochum.

Nicht-Wählen kam für Horst (88) und Elisabeth (86) Zimmermann nicht in Frage. „Das ist das erste Mal, dass ich auf diesem Weg wähle. Aber am Wahlwochenende sind wir verreist. Daher haben wir uns zur Briefwahl entschlossen.“ Denn „nach der Wahl soll alles besser werden“, hofft Elisabeth Zimmermann. Am 25. Mai sind die Ruheständler im Urlaub. Daher hat sich das Ehepaar zum Technischen Rathaus in der Innenstadt aufgemacht, um bereits hier und jetzt ihre Kreuzchen zu machen. So wie viele andere Bürger an diesem Morgen auch. Vor dem Eingang zum Wahlbüro hat sich eine lange Schlange gebildet. Es geht langsam voran.

Briefwahl wird immer beliebter

„Die Briefwahl wird immer mehr Trendthema. Von Wahl zu Wahl nimmt der prozentuale Anteil der Briefwähler zu“, erklärt Stephan Heimrath (48), der Leiter des Wahlbüros. „Die Wähler, die hierher kommen, wollen allerdings sofort an Ort und Stelle wählen. Vielleicht um das Risiko zu vermeiden, dass ihre Unterlagen auf dem Postweg verloren gehen“, mutmaßt er. Vielleicht aber auch deswegen, weil die anstehende Wahl den ein oder anderen Wähler vor Schwierigkeiten beim Stimmen-Abgeben stellen könnte. „Bei der Verbundwahl gibt der Wähler für die Kommunal-, Europa- und Integrationswahl Stimmen ab. Da sich manch Einer dabei schwertut, erklären die Wahlhelfer im Vorfeld den genauen Ablauf“, sagt Heimrath. „Aber deswegen dauert auch jeder Vorgang pro Briefwahl etwa 15 Minuten.“

Kommunalwahlen 2014Komplizierte Stimmvergabe: Die „Sonderarbeitsgruppe Wahl“ hilft

Zwei Wahlscheine, drei Stimmzettel, ein gelber und ein roter Stimmzettelumschlag. Da kann man schon mal durcheinandergeraten. Damit das nicht passiert und am Ende auch jedes Blatt im richtigen Umschlag steckt, steht die extra eingerichtete „Sonderarbeitsgruppe Wahl“ den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite.

Das zwölfköpfige Team hatte bis Freitag, 9. Mai, um 11:15 Uhr bereits 25.994 Europawahl-, 26.266 Kommunalwahl- und 491 Integrationswahlantragsscheine bearbeitet. Auch wenn einige Bürger die Unterlagen nur im Wahlbüro abholen, kann es „bei der momentanen Welle der Antragsflut“ schon mal zu Staus kommen. „Mit der Briefwahl sind wir in der letzten Aprilwoche gestartet“, sagt Heimrath. „Wir bieten diesen Service in sechs Bezirksverwaltungsstellen bis zum vorletzten Tag vor der Wahl an. Das wissen viele wohl nicht und kommen hierher. Aber die Bürger sind trotz Wartezeiten geduldig und haben Verständnis.“

Lange Wartezeiten, dafür kompetente Beratung

Horst Zimmermann verlässt nach seiner ersten Briefwahl zufrieden das Wahllokal. „Man muss sich halt hinten anstellen und es ist etwas umständlicher. Aber die Wahlhelfer beraten gut und wenn man sich erstmal sortiert hat, geht’s.“