Bochum. „Lachen, Frohsinn, Heiterkeit!“lautete das Motto beim 301. Seniorenkarneval im Bochumer Ruhrcongress. Die Jecken erlebten ein buntes Bühnenprogramm, bei dem Karnevalslieder und Schlager ebenso begeisterten wie die Einlagen der Tanzgarden. Höhepunkte waren die Darbietungen von Esther Münch und „Lang und Kurz.
„So einen vollen Saal mit hübschen Frauen und gestandenen Männern hab ich noch nie gesehen!“, ruft Prinz Heinz I. den Narren im Saal entgegen. Beifall und Gelächter erntet das Mitglied des Bochumer Dreigestirns für seine Schmeicheleien auf der Bühne. Und so soll es auch sein. Der 301. Seniorenkarneval im Ruhrcongress steht nicht umsonst unter dem Motto „Lachen, Frohsinn, Heiterkeit!“
1650 rüstige Jecken sind in den restlos ausverkauften Saal geströmt, um für einige Stunden Musik, Tanz und Frohsinn mit dem Festausschuss Bochumer Karneval zu genießen. Und das klappt wunderbar, bestätigt Festausschuss-Präsident Bernd Lohof: „Das Publikum hier ist sehr dankbar und geht richtig gut mit.“
Wie närrisch sie auch im gehoben Alter noch sind, stellen viele Anwesende auch offen zur Schau. Bunte Hüte in allen Farben und Formen, blinkende Ketten und Anstecker, wo man nur hinschaut. Bei den Damen besonders beliebt: das Hexenkostüm, die Herren gehen bevorzugt als Seemann.
Dass die Senioren genauso begeisterungsfähig sind, wie jüngere Generationen, stellen sie immer wieder mit einem schallenden „Man Tau!“ unter Beweis.
Schrullige Putze wird zur Diva
Für Begeisterungsstürme sorgt auch das kabarettististische Multitalent Esther Münch. In der Rolle der schrulligen Putzfrau Waltraut Ehlert berichtet sie mit Hornbrille und in quietschrotem Overall von „Platten am Rollator“ und anderen Problemchen des Seniorenalltags.
Karneval im Ruhrcongress
„Aber wir wissen wenigstens noch, was Rollschuhe sind. Wir haben früher noch Buden gebaut“, meint sie und erhält ein einstimmiges, lautes „JA!“ vom Publikum.
Große Augen machen die Jecken, als sich die schrullige „Walli“ hinter einem Vorhang kurzerhand in eine Diva in dunkelblauem Abendkleid verwandelt und anschließend Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ zum besten gibt – da werden Erinnerungen wach.
„Rut Sin De Ruse“ und bleiben es auch, als Carsten Becker und Sohn Sascha Kölsches Liedgut zum Mitschunkeln zum Besten geben. Auch Klassiker wie „Op dem Maat „und „Viva Colonia“ dürfen da nicht fehlen.
Natalia tanzt sich in die Herzen
Dass der Seniorenkarneval nicht mit musikalischen Höhepunkten geizt, beweisen im Laufe des Programms auch Michael Kern und das Wolfgang Petry Double, die den Saal in eine begeisterte Schlageratmosphäre tauchen.
Auch die jungen Mädels der Stadtgarde Bochum sorgen mit ihren fetzigen Tanzeinlagen für nicht weniger gute Laune. Einen Sonderapplaus erhält das zehnjährige Tanzmariechen Natalia, das sich auf die Karnevalsbühne traut.
Comedy-Freunde im Saal sind dann wieder bei den „beiden mit Hut“ genau richtig. Das Lindener Duo Reinhold Sommer und Detlef Thiemann alias „Lang und Kurz“ begeistert bereits seit 25 Jahren von der Bühne. Zum Seniorenkarneval kommen sie besonders gerne. „Hier kommt unser Programm immer richtig klasse an“, freut sich Reinhold Sommer. „Und wenn ihr wollt im nächsten Jahr, sind wir wieder da“, heißt es zum Abschluss von den beiden. Das werden sich viele närrische Senioren nicht zweimal sagen lassen.