Das 1. Bochumer Dreigestirn aus den Reihen der rührigen Zwerge von Christ König nahm Aschermittwoch 2013 nach zwei erfolgreichen Amtszeiten Abschied. Doch auch in dieser Session nehmen sich die Jecken in unserer Stadt die Narrenfreiheit, es den großen Kölnern nachzutun: Das 2. Bochumer Dreigestirn freut sich auf die tollen Tage.

Der flotte Dreier hat es Bernd Lohof angetan. Deshalb suchte der Präsident des Festausschusses im vergangenen Jahr intensiv nach geeigneten Nachfolgern für das Zwergen-Trio. Fündig wurde er in Bochums Karnevalshochburg Linden. Drei Freunde erklärten sich beim Bier (wie es heißt, nicht beim ersten) bereit, dem Wunsch des Chef-Jecken nachzukommen: „Ja, wir machen’s. Aber nur zusammen!“

Heinz Voss (52), einer der Geschäftsführer des Architekturbüros Kemper, Steiner & Partner, schlüpft wie schon 2011/2012 in Linden in die Prinzenrolle.

Thomas Bausen (53), Leiter der Innenrevision beim Ruhrverband und 2009/2010 Prinz in Linden, verwandelt sich in die liebreizende Jungfrau Thomasina.

Ewald Müller (56), Inhaber eines Fliesenfachbetriebs mit neun Mitarbeitern an der Röhlinghauser Straße und karnevalistisch bislang unbeleckt („Ich war immer zur Zuschauer“), gilt als Seine Deftigkeit Bauer Ewald als Idealbesetzung.

Die Rollenverteilung stand von Anfang an fest. Heinz Voss als singender Prinz („nicht schön, aber laut“), Thomas Bausen als charmant plaudernde Jungfrau mit zehn Jahren Erfahrung als Büttenredner und Bauer Ewald als veritables Mannsbild: Das passt. Mit den Ehefrauen Manuela (Voss), Christiane (Bausen) und Birgit (Müller) und Schwägerin Petra hat das Dreigestirn (das ein- und erstmalig auch das Lindener Dreigestirn bildet) vier attraktive Adjutantinnen an seiner Seite. Familiär gestaltet sich auch der Fahrservice: Die Tollitäten werden von Franz, dem Schwager des Prinzen, durch die Gegend chauffiert. Auch die Kinder helfen fleißig mit.

Gala im Ruhrcongress, Sitzungen auch in Nachbarstädten, Besuche in Altenheimen: Über 20 Auftritte haben die neuen Regenten bereits hinter sich, rund 40 noch vor sich. „Es ist mitunter anstrengend, aber noch überschaubar. Urlaub müssen wir nur in der heißen Phase nächste Woche nehmen“, sagt Heinz Voss.

Übung macht den Meister. Thomas Bausen schafft es inzwischen in 20 Minuten, sich in Thomasina verwandeln zu lassen. Das Trio ist eingespielt. Das Motto „Hier spielt die Musik“ wird stimmgewaltig umgesetzt. Gleichfalls erfrischend: Die Drei sind mit der im Karneval nicht allzu ausgeprägten Gabe gesegnet, auch über sich selbst lachen zu können. Keine Frage: Mit diesem Dreier haben die Narren in dieser herrlich langen Session mindestens so viel Spaß wie mit den Vorgängern.