Hamme. „Hamme Helau!“ Beim Gemeindekarneval in der Herz-Jesu-Kirche sorgte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung für vergnügliche Stunden. 180 Besucher kamen bei dem abwechslungsreichen Programm auf ihre Kosten und spendeten viel Applaus. Nur ein paar mehr Kostümierte hätte es schon sein dürfen
Während auf der Dorstener Straße nächtliche Ruhe einkehrte, legten die Hammer Karnevalisten am Samstagabend im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Kirche richtig los. Wieder hatte sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) rund um Karnevalspräsidenten Horst Schmitt mächtig ins Zeug gelegt. Rund 180 Gäste konnten durch das Engagement des Ortsvereins Hamme ein vielseitiges Showprogramm genießen.
Der Siebenerrat begrüßte die Narren mit Schwung und frischen Tulpensträußchen. „Seit sechs Jahren organisieren wir den Gemeindekarneval in eigener Regie, bis dahin kam die Kolpingspielschar Höntrop“, ließ Schmitt im Vorfeld wissen.
Von der Dekoration mit dem Leitmotiv „Clown“, auf zwei Bettlaken gemalt, als Riesenbühnenbild über das zünftige Buffet mit Mett- und Matjesbrötchen, Würstchen und Gurken bis hin zu humoristischen, musikalischen und tänzerischen Einlagen – hier wurde mit Herzblut gefeiert. Eine Reihe Gäste erschien in fantasievollen Kostümen, der Rest allerdings in öder Alltagskluft. „Es kommen immer mehr Kostümierte, das macht Fortschritte“, ließ Klaus Grzesiak, Vorsitzender des KAB-Ortsvereins und des Stadtverbandes, wissen. Er selbst hatte seine Schwiegertochter gebeten, ihm für diese Saison ein Sakko mit Patchwork-Ärmeln zu nähen. „Die Idee habe ich mir bei den ,Schlappen Lappen’ abgeschaut“, gab er zu.
Auf der Bühne ging es heiter zu. Die Frauengruppe aus „Helga, Magda, Bärbel, Petra und Uschi“ wirkte in Pyjamas wie gerade aus dem Bett gehüpft und animierte das Publikum mit ihrem Lied „Ich habe mich tausendmal gewogen ...“ zum Mitsingen. Eine Weltreise unternahm der Hammer Sport- und Sektverein unter Leitung von Stephanie Johannsson. „Die Truppe, die jetzt kommt, ist ein Highlight“, wusste Stammgast Gertrud Renner (73) und sollte Recht behalten. Als Stewardessen zogen mehr als ein Dutzend Damen ihre Koffer hinter sich her. Dann ging es nach Mexiko. In bunten Ponchos und mit Sombreros wirbelten die Tänzerinnen zu „Fiesta Mexicana“ über die Bühne, der Funke sprang auf die Zuschauer über. Nächster Halt: die Vereinigten Staaten von Amerika. Baseballcaps und der Rap-Song „Ice Ice Baby“, cooler ging es nicht – der Saal jubelte. „Gemach, gemach – die steigern sich noch“, warf Karnevalspräsident Schmitt ein. Herrlich dann der Anblick geschmissener Beine von Cancan-Tänzerinnen, adaptiert aus dem Paris des 19. Jahrhunderts.
In zweieinhalb Stunden Programm traten auch Karnevalspräsident Horst Schmitt und sein Stellvertreter Jürgen Knust mit Parodien berühmter Sänger auf. Knust gab Drafi Deutscher und ließ sich extra für seinen Auftritt einen Drei-Tage-Bart stehen.