Altenbochum.

Die Bühne als Tatort? „Gerne“ sagten die Karnevalsfreunde von Christ-König (KaFCK) im Pater-Romanus-Stift und meinten das doppelsinnig. Sie stellten ihren diesjährigen 27. Zwergenkarneval – im Jahr eins nach ihrem Bochumer Dreigestirn – unter das Motto „Tatort Bühne“. Sie präsentierten die neue „Zwergen-Bühne“ zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.

Für letztere legten sie 2013 mit dem Gewinn beim Voting aus Anlass des 175-jährigen Sparkassenjubiläum den Grundstock. „Die vorhandene, in die Jahre gekommene Bühne ächzte zunehmend unter der Last des gut bestückten Programms unserer Sitzungen“, erklärte dazu Oberzwerg Jochen Sieberin. Er führte durch das gut vierstündige Programm, das mit 22 Einzelaktionen glänzte. Fast alle stellten die etwa 30 Zwerge wieder selbst auf die Beine.

„Kalli“ (Pascal Lohof) startete zum Auftakt als Stand-up-Comedian. Sein zum Teil zotiges „warm up“ für das Publikum endete mit „Bonny und Clyde“ (Petra Lohof und Sieberin), die die Bühne zum „Überfall“ stürmten: Statt Geld erbeuteten sie allerdings Lacher.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Die „Stadtgarde“, deren Tänzerinnen und Tänzer aus vier verschiedenen Karnevalsvereinen kommen, präsentierten unter Leiterin Lisa Krause ihre akrobatische Show. „Die verrückten Hühner“ (Daggi, Raphaela, Reiner, Sabrina und Waldemar Buchfink) setzten im Kontrast dazu auf eine Schwarzlicht-Revue. Ihre Straußenvögel – Blauer Kopf, grüner Hals, blauer Körper und gelbe Füße – reckten und streckten sich in urkomischen Bewegungen zu Liedern wie „Staying alive“ (Bee Gees).

Ähnlich verrückt präsentierten sich später „die bunten Vögel“. Andrea, Beate und Lars nutzten allerdings auf Brettern befestige Skischuhe für ihre gewagte Akrobatik zu „Skyfall“ und „Hallo Flieger“.

Bissige Sketche gab es zudem. Als Frauen in den „Wechseljahren“ überzeugten Petra Lohof und Dietmar Kraschewski. Immer wieder hintersinnig suchten sie als ältere Damen den Sinn des Lebens jenseits von Haushalt, Kinder, Shoppen und desinteressierten Ehemännern. Die NSA – Never Serve Alone – auf Terroristensuche im Karneval führte zudem zu mancherlei zynischen Holzwegen. Der Scheich Heinz (Bernd Lohof) wurde bei „Bombenstimmung“ und „Funkenmariechen“ schnell zur Zielscheibe der Daten-Götter.

Humorvolle Tanzbeiträge rundeten das Programm ab. Die „Sektflöten“ (Damenriege des KaFCK) boten knackige Ausblicke als coole amerikanische Polizistinnen. Die „Klosterlärchen“ (das männliche Gegenüber) setzten sich mit Showgesang in Szene.

Die abschließende Starparade nahm das Motto „Tatort“ wieder auf. Vom Koalitionskrimi ging es fröhlich ins als nichtschwul deklarierte Sotschi bis hin zu Bischof Tebartz-van Elst.

„Das war ein tolles Programm“, freuten sich Saskia und Doris Lerchner. Ihre Hits des Abends waren die Schwarzlicht-Show und der Sketch „Wechseljahre“.