Linden.

Die Lindener Kolpingsfamilie hat die ersten beiden ihrer vier närrischen Sitzungen im Gemeindesaal von Liebfrauen am Samstag und Sonntag vor ausverkauftem Haus hinter sich gebracht. Die Akteure wissen: Je voller der Saal, desto toller die Stimmung. So war es auch diesmal.

Dabei wurde erstmals eine mehr als 60-jährige Tradition durchbrochen. Statt eines Prinzen sorgte das Dreigestirn der Kolpingsfamilie mit Prinz Heinz (Voß), Jungfrau Thomasina (Thomas Bausen) und Bauer Ewald (Müller), das auch in diesen Tagen bis Rosenmontag den Karneval in Bochum prägt, mit den Stars des Lindener Narrenlebens fast fünf Stunden lang für ein Programm der Extraklasse.

Präsident Peter Gellermann traf schon nach dem Einzug des Dreigestirns den Kolping-Narrennagel auf den Kopf: „Ich bin sicher, dass ihr bei uns in Linden, in Bochum und darüber hinaus den richtigen Ton findet, getreu eurem Motto ‚Hier spielt die Musik’.“ Und wie die spielt. Mehr als 20 Jahre sorgt die Kapelle „In the mood“ unter Andreas Dombrowski mit dafür.

„Ohne frommes Trallala“

Das Team auf der Bühne wusste, was es an den beiden Tagen den mehr als 400 begeistert mitgehenden Närrinnen und Narren zu bieten hatte. Dafür sorgte in beeindruckendem Stil mal wieder das Ballett der Tanzsportgarde der Sportvereinigung Eppendorf mit Tanzmariechen Carina an der Spitze mit seinen brillanten und artistischen Darbietungen. Und wo Musik spielt, wird auch gesungen. Prinz Heinz, der wie Thomas Bausen zum Lindener Kolpingsnarrenteam gehört, war mit seinen Hits ebenso dabei wie „Jungfrau Thomas“ in der Bütt. Pfarrer i.R. Ulrich Keßler überraschte mit seinen ökumenischen Hits in der Bütt nach einem Jahr Pause mit dem zu ihm passenden Satz: „Leute, ich bin wieder da, ohne frommes Trallala“.

Der rustikale Tagesschausprecher Theo Floren war bei Angela Merkel in Berlin und in Oberdahlhausen: „Vom Gemüsebauern Keller ist bei uns alles auf dem Teller.“ Olli hatte die ganz besonderen Erfahrungen dieser Session parat: Als Erlkönig ritt er mit dem Dreigestirn durch die ganze Stadt. Jetzt wissen die Drei, was sie bisher getrieben haben.

Fitti und Hoppi brachten einen tollen Erfahrungsbericht auf die Bretter: Keiner wusste, dass sie Heiligabend als Turmbläser auf der Spitze des Kölner Doms waren und selbst den Erzbischof verwirrten. Denn diese Töne hatte noch niemand in Köln gehört.

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