Bochum. Rund 800 Stahlarbeiter, darunter knapp 300 aus Bochum, werden sich am Outokumpu-Standort Krefeld versammeln und fordern eine verlässliche Absicherung des Standorts. Die IG Metall verlangt eindeutige Aussagen zum Bochumer Stahlwerk, bevor weiter verhandelt werden könne.

Mehr als 800 Stahlarbeiter der Outokumpu-Werke Krefeld und Bochum kommen am Donnerstag (13. Februar) zu einer außerordentlichen Belegschaftsversammlung in der Deutschland-Zentrale des finnischen Edelstahlherstellers in Krefeld zusammen.

Allein aus Bochum, so die 1. Bevollmächtigter der IG Metall, werden mit Bussen und Privatfahrzeugen rund 250 Stahlwerker erwartet. „Das bisher vorliegende industrielle Konzept reicht uns nicht aus“, so Eva Kerkemeier. Robert Fuß, IG Metall NRW, ergänzt, dass es zuallererst eine „verlässliche Absicherung des Standorts Bochum“ geben müsse, bevor Verhandlungen über das Konzept der Finnen stattfinden könnten.

Die IG Metall hatte in der vergangenen Woche eine Verhandlungskommission gebildet, die für solche Gespräche zur Verfügung stehe. Mit der heutigen Versammlung solle auch ein Signal nach Finnland geschickt werden, denn in Espoo finde parallel eine Hauptversammlung statt, auf der eine Kapitalerhöhung beschlossen werden soll. In Krefeld soll auch Arbeitsdirektor Frank Brüggestrat sprechen.

Outokumpu gewährt Bochum Gnadenfrist

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    Erinnerung an Vertrag

    Outokumpu hatte im Oktober 2013 angekündigt, das Bochumer Stahlwerk bereits Ende 2014 schließen zu wollen. Vertraglich vereinbart war, dass es mindestens bist Ende 2016 laufen soll. Der finnische Konzern hatte eine geänderte konjunkturelle Situation als Ursache geltend gemacht. Gleichzeitig hatte die Gewerkschaft verlangt, dass das Unternehmen Zahlen auf den Tisch legen solle.

    Die Tarifkommission der Gewerkschaft steht generell zu Gesprächen bereit, wies jedoch auf die Bedeutung des Standortes Bochum hin. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vor gut einer Woche ein Frachter mit 5500 Tonnen Vormaterial aus Finnland für die deutschen Walzwerke wegen schlechten Wetters erste mit deutlicher Verspätung seine Ladung löschen konnte. Daher sei es „fahrlässig“ sich bei der Versorgung nur auf Lieferungen aus Finnland zu verlassen.