Bochum. . Die IG Metall beriet sich am Donnerstag zur Situation beim angeschlagenen Edelstahlhersteller Outokumpu. Vor allem die Bochumer Stahlarbeiter hatten sich Hoffnungen gemacht schon erste Ergebnisse zu bekommen. Jetzt soll im Januar weiter beraten werden. Erst danach wird mit Outokumpu verhandelt.

Eine erste Zwischenbilanz zog die Tarifkommission der nordrhein-westfälischen IG Metall im Konflikt um die Situation in den Werken des Edelstahlkonzerns Outokumpu. Vor allem die 450 Mitarbeiter im akut von der Schließung bedrohten Bochumer Stahlwerk setzten große Hoffnungen in die Bemühungen eines Beratungsunternehmens, Klarheit zur wirtschaftlichen Situation zu erlangen.

Wie mehrfach berichtet, erwartet die IG Metall völlige Transparenz, bevor es überhaupt zu Verhandlungen über den Tarifvertrag – und damit auch der vertragswidrig angekündigten vorzeitigen Schließung – kommen könne.

Zweifel an vorgelegtem Konzept

Zum Stand der Dinge sagte Robert Fuß, IG Metall Bezirk NRW: „Nach bisherigem Kenntnisstand haben wird deutliche Zweifel daran, dass das vom Management vorgelegte industrielle Konzept geeignet ist, diese Herausforderungen zu meistern und das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.“

Aus Kreisen der Kommission hieß es auch, dass die Rückabwicklung des Edelstahlwerks in Terni und der Spezial-Werkstoffsparte VDM, die beide wieder zurück zum Thyssen-Krupp-Konzern gehen sollen, für zusätzliche Unklarheiten über die künftige Entwicklung gesorgt habe.

Maßnahmen zur Sanierung

Für die Bochumer IG Metall nahm die erste Bevollmächtigte Eva Kerkemeier an der Sitzung teil. Nachdem wirtschaftliche Kennzahlen vorgelegt worden seien, sieht sie durchaus Alternativen zu den vom finnischen Konzern angekündigten Maßnahmen zur Sanierung.

Während die Beratungsfirma weiter prüfe, soll im Januar eine weitere Sitzung der Tarifkommission stattfinden. Erst danach seien Gespräche mit Outokumpu überhaupt denkbar.