Bochum.

Ganz entspannt sitzen Özgür Karatag und Daniel Altegoer beim Gespräch. Es geht um MMA, Mixed Martial Arts, gemischte Kampfkünste. Schlag- und Tritttechniken des Boxens, Kickboxens, Muay Thai und Karate sind dabei ebenso erlaubt wie Bodenkampf- und Ringtechniken (Grappling) des Brazilian Jiu-Jitsu, Ringens oder Judo. Altegoer ist Trainer bei den Subfighters Bochum. Seit 2007 gibt es sie. Es ist eine Gruppe von 40 Menschen, die MMA macht. Karatag hat für die Gruppe, die auch Kämpfer bei Veranstaltungen stellt, die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. „Wir sind eine internationale, weltoffene Gruppe“, sagt Altegoer. „Wir haben Frauen und Männer, Asylbewerber zwei Notärzte, Juristen und acht Maschinenbaustudenten.“

Ihre Meinung zum Thema MMA klingt kurz gefasst so wie die Veranstaltungsreihe „We love MMA“, die aus Berlin nun ins Ruhrgebiet schwappt. Am Samstag findet ein Kampftag in Oberhausen statt. MMA sei ein toller Sport. Kein anderer erfordere so schnelle Wechsel im motorischen Verhalten. Kein anderer Sport sei komplexer.

Vergleich mit Gladiatorenkämpfen

Kritiker wie Peter Danckert, ehemaliger Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, sagen, dass sie MMA nicht als Sport bezeichnen würden. Sie vergleichen die Kämpfe mit den „Gladiatorenkämpfen im alten Rom zu Zeiten der Christenverfolgung“. MMA, das, so sagt es Karatag, „dem Boxen in Amerika den Rang abgelaufen hat“, wurde immer kritisch gesehen. Die, die es ausüben, haben gelernt, mit Vorurteilen umzugehen. „Man kommt schnell in den Rechtfertigungsmodus“, sagt Altegoer.

Beide genießen es, über Inhalte zu sprechen, und wenn Altegoer sagt, dass die „Bodenarbeit“ beim Training „fast etwas Meditatives hat“, dann nimmt man es ihm erst einmal genauso ab. „Ich mache seit 25 Jahren Kampfsport, habe viel ausprobiert. MMA ist das spannendste. Es gibt einen bestimmten Kern von Techniken, von denen ich weiß, dass sie funktionieren. Wichtig ist mir dabei aber auch der gesundheitliche Aspekt. Ich habe die Trainerscheine C und B, achte auf die Haltung und die richtigen Bewegungen. Ganz klar, MMA ist kein Einsteigersport. Es dauert ein paar Jahre, bis man einen offiziellen Kampf machen darf, wenn überhaupt. Wir hauen uns nicht auf die Mappe. Wir greifen, werfen, schlagen.

Harter Kontakt im Regelwerk

Es ist harter Kontakt in einem Regelwerk, das viel zulässt. Die Wirbelsäule aber darf nicht angegriffen werden. An den Haaren darf nicht gezogen werden. Fersentritte zu den Nieren sind nicht erlaubt.“ Im Vergleich zum Boxen sei MMA deutlich weniger gesundheitsgefährdend. „Das liegt daran“, sagt Altegoer, „dass Boxer oft nur den Kopf treffen wollen. Beim MMA ist der ganze Körper Trefferfläche. Da verteilt sich das anders.“ Bilder von blutenden Kämpfern gibt es dennoch. Sie nähren und mehren die Ablehnung, obwohl die Verbände viele Regeln angepasst haben, um die Akzeptanz zu steigern. Tritte auf am Boden liegende Sportler sind nun verboten. Altegoer: „Dass sich die Sportler hinterher gratulieren, aus Gegnern Trainingspartner werden, wird kaum wahrgenommen.“ Es gebe wenig Leute, die sich erst informieren meint Karatag. „Viele werden abgeschreckt, weil von einem Käfig gesprochen. Wenn man aber sagt, dass es ein Oktagon ist, in dem gekämpft wird, macht das eher neugierig.“

German MMA Championship

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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Alexanderos MichaIlidis gegen Onur BozkurtFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Michal Michalski gegen Daniel SkibinskiFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Michal Michalski gegen Daniel SkibinskiFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Michal Michalski gegen Daniel SkibinskiFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Michal Michalski gegen Daniel SkibinskiFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Stefan Larisch gegen Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Stefan Larisch gegen Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Stefan Larisch gegen Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Stefan Larisch gegen Gustavo GuimaraesFoto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Achilleas Schlkidis gegen Fabian Hindenberg Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Achilleas Schlkidis Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Achilleas Schlkidis gegen Fabian Hindenberg Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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MMA-Spektakel ("Mixed Martial Arts") in der Gysenberghalle: Foto: Klaus Pollkläsener / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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