Harpen. . Die koreanische Kampfsportart steht an der Harpener Heide auf dem Lehrplan eines Ferienpass-Projekts, an dem auch viele Mädchen ihre Freude finden
Unter Judo, Karate oder Kung Fu können sich die meisten etwas vorstellen. Aber was ist Hap-Ki-Do? Was für Laien klingt wie eine Tüte Fruchtgummi ist in Wahrheit eine höchst effektive Selbstverteidigung, die sich Jugendliche ab acht Jahren jetzt im Rahmen eines Ferienpass-Workshops aus der Nähe angeschaut haben.
In der Sporthalle an der Harpener Heide 5 finden während der Sommerferien fünf Schnupperkurse statt, die die Hap-Ki-Do-Abteilung von Post SV organisiert hat. Zwei Dinge lernen die jungen Sportler dabei schnell: Diese Kampfkunst ist enorm schweißtreibend – und richtiges Fallen will gelernt sein.
„Hap-Ki-Do stammt aus Korea und wird dort seit mehr als 3000 Jahren gelehrt“, erzählt Abdolah Hoveyes, der diese Sportart seit über 30 Jahren betreibt. Im Hauptberuf arbeitet Hoveyes als Dozent für Orientalistik und Islamwissenschaft an der Ruhr-Uni, doch schon seit vielen Jahren gibt er als Hobby sein Wissen im Hap-Ki-Do an seine Schüler weiter. Klar, dass Hoveyes längst den schwarzen Gürtel trägt, doch diese Ehre muss man sich im Hap-Ki-Do sauer verdienen. „Anders als in einigen anderen Kampfsportarten muss man für den schwarzen Gürtel mindestens zehn Jahre hart trainiert haben.“
Auch für Mädchen geeignet
Das Prinzip des Hap-Ki-Do ist es, die Kraft des Angreifers auszunutzen und ihn quasi mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. „Das Wesen dieser Sportart liegt in der Verteidigung, nicht im Angriff“, erklärt Hoveyes. Dabei gehen die Sportler mit fließenden Bewegungen sehr harmonisch miteinander um. „Wir trainieren miteinander, nicht gegeneinander“, stellt Hoveyes fest. „Jeder macht nur das, was er kann.“
Weil Hap-Ki-Do seinen Schülern lehrt, sich im Ernstfall sinnvoll verteidigen zu können, sei dieser Kampfsport auch für Frauen interessant. „Viele Mädchen entwickeln richtigen Spaß an dieser Sportart“, sagt Hoveyes. Da habe sich schon so mancher Junge gewundert, wenn er von seiner eher zierlichen Trainingspartnerin mit wenigen Griffen auf die Matte befördert wurde. „Ruckzuck lagen da schon einige auf dem Boden“, schmunzelt Hoveyes. „Wir haben eine 15-Jährige hier, die Griffe und Hebel drauf hat, das ist der Wahnsinn.“ Viele würden beim Hap-Ki-Do zudem Selbstvertrauen tanken. „Einige zunächst ängstliche Kinder sind durch das Training sehr viel selbstsicherer geworden.“
Für Hap-Ki-Do ist man nie zu alt
Hap-Ki-Do ist eine Sportart, die für jedes Alter geeignet ist. „Unser ältestes Mitglied ist fast 80.“ Am Beginn einer jeden Hap-Ki-Do-Karriere steht eine eingehende Fallschule, um richtiges Fallen zu lernen und das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten. „Größere Verletzungen gab es bei uns noch nie“, sagt Hoveyes nicht ohne Stolz. „Das einzige Mal, dass ich mich ernsthaft verletzt habe, war beim Fußballspielen.“
Während der Sommerferien findet noch ein Ferienpass-Kurs für Jugendliche von 8 bis 18 Jahren statt: am Montag, 26. August, 18 bis 19.30 Uhr.Trainiert wird in der Sporthalle an der Harpener Heide 5. Jeder sollte bequeme Sportkleidung mitbringen. Info: Tel. 0234/382952 oder www.hapkido-bochum.de