Essen. . Studios, die sich auf Senioren spezialisieren, Schüttelstäbe für Walker und Jogger, Trampolinspringen im Wasser oder beim Pilates in den Seilen hängen: Mit den neuen Fitnesstrends wird der Sport zu einem Vergnügen. Das Schöne ist: Für jedes Alter ist etwas dabei.

In den Fitnessstudios arbeiten Oma und Opa an ihrer Form. Im Schwimmbecken tobt sich alle Welt auf dem Wassertrampolin aus. Und Walker rütteln neuerdings beim Training. Hier sind die Trends, mit denen Sie ins Schwitzen kommen:

Studios für Senioren

Fitnessstudios sind nur etwas für muskelbepackte Mittzwanziger und für junge Frauen, die meinen, endlich von Kleidergröße 36 auf 34 runterkommen zu müssen? Keineswegs! Die Fitnessbranche erlebt einen Zulauf der älteren Generation. Der Studie einer Unternehmensberatung zufolge, ist fast jeder dritte der rund acht Millionen Fitnessstudio-Mitglieder in Deutschland über 50 Jahre alt, 13 Prozent sind älter als 60. Tendenz steigend, und das liegt daran, dass die Studios ihr Angebot seniorengerecht machen und vor allem ihr Kursprogramm darauf ausrichten: Rückenschule, Gymnastik für die S-Klasse oder Training an gelenkschonenden Geräten.

„Die Akzente haben sich deutlich Richtung Gesundheit verschoben“, sagt Mike Seidensticker, Sprecher der Fitnessmesse Fibo in Köln. Die ersten Einrichtungen spezialisieren sich gar auf Sport für Ältere: Das Studio Köln Vital wirbt mit einem „umfangreichen Programm für alle ab 55 Jahre“. Und auch das Düsseldorfer „Fit In“ (www.fit-in-duesseldorf.de) und „Medico“ in Dortmund bieten einen 60plus-Schwerpunkt an. Als bundesweit erstes Fitnessstudio hat „Punch“ in Essen das Qualitäts-Siegel „Seniorengerechte Fitness“ bekommen.

Rütteln und schütteln 

Sie finden, dass beim Joggen oder Walken die Arme zu kurz kommen? Dann kann XCO die Lösung sein. XCO ist ein Trainingsgerät, das in etwa so groß ist wie ein Staffelstab. In seinem Kern befindet sich Granulat, das beim Schwingen der Arme hin- und herbewegt wird. „Es geht hier nicht um das Gewicht der Geräte, es geht um die Schwungmassen“, erklärt Silke Schubert, die XCO-Walking-Kurse in Haltern anbietet (www.food-and-body.de).

Während des Laufens oder Walkens werde der Oberkörper gekräftigt, der Energieverbrauch liege um 33 Prozent höher – eine satte Steigerung, die sanft und gelenkschonend passiere und auch für Übergewichtige und Sport-Anfänger geeignet sei. Wer einmal die Technik richtig gelernt hat, kann auch allein mit XCOs trainieren – ein Paar kostet etwa 80 Euro. Weitere Anbieter von Kursen in der Umgebung: TV Dülmen, WTC Sports Wattenscheid, Sportfreunde Rhade.

Abhängen beim Pilates 

TRX – die drei Buchstaben stehen für ein neues Schlingentraining, bei dem Seile an der Decke fixiert werden – dieser Trend ist also mehr ein Fall für Studios und allenfalls dann etwas fürs eigene Wohnzimmer, wenn man eine große Liebe zu abstrakter Kunst pflegt. An den Enden der Seile befinden sich Handgriffe und Schlaufen, in denen die Sportler sozusagen abhängen können. Im Pilatestraining wird TRX neuerdings gerne eingesetzt, wie die Dortmunder Trainerin Tina Hense vom Studio „Pilates Art“ feststellt.

„Der TRX ist in der Physiotherapie auch als Slingtrainer bekannt. Das Seilsystem bringt den Körper in eine instabile Position, die durch Aktivierung der tiefliegenden Muskulatur ausgeglichen werden muss.“ In Verbindung mit Pilates sei dieses Training sehr effizient, weil die Bewegungsqualität gesteigert werden kann. Und: „Der Sportler trainiert nicht in seinem bestehenden, vielleicht dysfunktionalen Bewegungsmuster, sondern er bewegt sich mit optimierter Haltung und stabilisiert den Körper nachhaltig.“ Durch regelmäßiges Training könnten auf diese Weise beispielsweise Rückenschmerzen gelindert oder behoben werden. Info: www.facebook.com/pilatesart1

Wasserspringen 

Heute schon gehüpft? Wer schon als Kind gern auf dem Trampolin war, der dürfte an „Aqua-Bouncing“ seine helle Freude haben. So nennt sich eine Kombination aus Trampolinspringen und Wassergymnastik, die derzeit Wasser und Kursteilnehmer in vielen Hallenbädern in Wallung bringt. Das Training soll den Körper kräftigen, gelenkschonend sein und Ausdauer und Koordination trainieren. Empfohlen auch für Übergewichtige und Reha-Sportler, Erfahrungen mit normaler Wassergymnastik sind laut Sportlehrern aber von Vorteil. Und: Die Frisur ist nach so einer feuchten Einheit auf jeden Fall hinüber. Anbieter: Sport-Paradies Gelsenkirchen, Düsseldorf: Schwimm’ in Bilk.

Sanftes Tanzen 

Darf ich bitten? Aber natürlich. Tanzen ist gesund, hebt die Stimmung, schult Koordination, Ausdauer und Beweglichkeit. Tanz-Fitness-Programme stehen vor allem in Sportvereinen mit Gymnastikabteilungen hoch im Kurs. Sie richten sich oft an Menschen ab 40. Die Tanzschritte sind leicht zu erlernen und funktionieren auch ohne Partner (dann kann man auch niemandem so leicht auf die Füße treten).

Zum Beispiel hier: „Tanzbar“ bei Eintracht Dortmund (www.tsc-eintracht-dortmund.de) oder „Line Dance“ bei der Turnerschaft Saarn in Mülheim (www.turnerschaft-saarn.de).