Düsseldorf. . NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) stellt sich einer Diskussion: Am 6. Mai wird sie Lehrer und Abiturienten treffen, die wegen des doppelten Abitur-Jahrgangs um Studienchancen bangen. In Bochum, denn von hier hatte die Ministerin einen Brandbrief erhalten.

Im Streit um Zugangshürden zum Studium für Schüler des doppelten Abiturjahrgangs hat NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) auf einen „Wutbrief“ aller Bochumer Gymnasial-Direktoren reagiert. Schulze wird am 6. Mai bei einem kurzfristig angesetzten Info-Abend an der Uni Bochum Schüler, Eltern und Lehrer zum Thema „Erfolgreich Studieren 2013“ treffen.

„2013 werden sich voraussichtlich 20 Prozent mehr junge Menschen für ein Studium an einer Hochschule in NRW entscheiden als in den Jahren zuvor. Abiturienten machen sich deshalb zurecht Gedanken über ihre individuellen Chancen und Perspektiven auf einen Studienplatz und einen erfolgreichen Studienstart“, sagte die Ministerin dieser Zeitung.

Ein Schnitt von 2,0 reiche nicht mehr, schrieben die Lehrer

Die Leiter der zehn Bochumer Gymnasien hatten vorige Woche einen Protestbrief an die Landesregierung geschickt. Darin beklagten sie, dass aufgrund der Schulzeitverkürzung im Sommer ein doppelter Abiturjahrgang an die Hochschulen dränge und ein Notendurchschnitt von 2,0 nicht mehr ausreiche, um einen Studienplatz zu bekommen. Viele Schüler fühlten sie wie „betrogene Versuchskaninchen“, so die Pädagogen in ungewöhnlich deutlicher Sprache.

Auch interessant

Doppelter Abiturjahrgang--198x148.jpg
Von Andreas Bäumer und Matthias Korfmann

Schulze verwies nun darauf, dass die Hochschulen im Ruhrgebiet gut vorbereitet seien auf die steigende Studiennachfrage: „Zusätzliches Personal wurde eingestellt, es wurde gebaut und modernisiert, Mensen und Wohnheimkapazitäten wurden ausgebaut.“ Gleichwohl nehme sie die Sorgen und Ängste von Schülern und Eltern ernst. Allein die Universität Duisburg-Essen erhöht nach Angaben des Wissenschaftsministeriums in diesem und kommenden Jahr ihre Plätze für Neu-Studenten um jeweils 50 Prozent. Die Zahl der zugangsbeschränkten Studiengänge (Numerus-clausus-Fächer) soll in NRW weitgehend stabil bleiben.