Bochum. . Die Stadt Bochum schafft mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei Opel Fakten und bringt Bebauungspläne für das Werk I und das Werk II auf den Weg - damit Opel mit den Flächen nicht machen kann, was der Konzern-Mutter General Motors gefällt.

Die rot-grüne Landesregierung in NRW behandelt ihre Gespräche mit Opel/General Motors derzeit als geheime Kommandosache. Beim letzten Treffen zur „Bochum Perspektive 2022“ im Dezember waren nicht einmal Vertreter der Stadt Bochum und der Industrie- und Handelskammer (IHK) erwünscht. Die Stadt schafft dafür jetzt Fakten und bringt Bebauungspläne für Werk I und Werk II auf den Weg.

Pressewirksam hatten Opel und das Land NRW Ende Oktober 2012 die „Perspektive 2022“ zum Erhalt bestehender und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in Bochum angekündigt. Konkrete Ergebnisse gibt es aber bis heute nicht. Man müsse die Verhandlungen zwischen Opel und den Betriebsräten abwarten, teilte eine Sprecherin des NRW-Wirtschaftsministeriums mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen mit; Stichwort: Aus schon Ende 2014? „Bislang ist das alles heiße Luft“, kritisiert Roland Mitschke (CDU).

Entwicklung der Fläche des Opelwerks II liegt auf Eis

Wie berichtet, liegt die Gründung der Projektgesellschaft zur Entwicklung der fast 50 Hektar großen Fläche des Opel-Werkes II in Langendreer auf Eis, weil Opel seine Grundstücke nicht darin einbringen will. Das aber wäre Voraussetzung für eine öffentliche Förderung. Die Erschließung und Sanierung der Fläche könnte nach ersten Berechnungen bis zu 40 Millionen Euro kosten.

Solidarität mit Opel in Bochum

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    Der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtentwicklung wird sich am Mittwochnachmittag (15 Uhr, Ratssaal) nun nicht nur wie vorgesehen mit einem Bebauungsplan für das Werk II (Langendreer) beschäftigen. Nachträglich auf die Tagesordnung kommt völlig überraschend auch ein B-Plan für das Werk I (Laer), in dem aktuell die Automobilproduktion stattfindet. „Stadtbaurat Ernst Kratzsch wird die Beweggründe und Ziele im Ausschuss erläutern“, sagte Stadtdirektor Paul Aschenbrenner der WAZ.

    Gewerblich-industrielle Nutzung des Geländes

    Die Stadt will ihr Planungsrecht ganz offensichtlich nutzen, um Opel an die Kette zu legen. Insbesondere die Absicht Opels, eine eigene Gesellschaft zur Vermarktung der Flächen des zum Großteil leer stehenden Werkes in Langendreer (Getriebefertigung, 300 Mitarbeiter) zu gründen, hat Verwaltung und Politik aufgeschreckt.

    Mit dem B-Plan kann die künftige Nutzung der Fläche festgezurrt werden. Für den Standort in Langendreer sollen beispielsweise reine Logistik- und Lagernutzungen, Einzelhandelsbetriebe und Vergnügungsstätten ausgeschlossen werden. Gewünscht ist eine produktionsgeprägte, gewerblich-industrielle Nutzung des Geländes.