Bochum. . Die Arbeitgeber in Bochum blicken zuversichtlich ins neue Jahr - trotz der Opel-Krise. Das haben die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen in einer Umfrage herausgefunden. Demnach erwarten mehr als die Hälfte der Befragten gleichbleibend gute oder sogar bessere wirtschaftliche Aussichten - und das quer durch die Branchen.
„Ich erkenne beim besten Willen kein Krisenszenario wie 2008/2009“, gibt der Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, Dirk W. Erlhöfer, positive Konjunktursignale für das eben begonnene Jahr. Grundlage dieser Prognose sei die aktuelle Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen aus der Region.
Von den rund 380 Firmen hätten etwa 100 an der Befragung teilgenommen, so dass sich die Ergebnisse in einem repräsentativen Rahmen bewegten. Erlhöfer äußerte sich auch zur aktuellen Situation bei Opel, die Signalwirkung habe und andere Unternehmen, vor allem die Zulieferbetriebe in ihren Aussichten beeinflusse: „Ich hoffe weiterhin, dass es für Bochum eine andere Lösung gibt, als die Produktion hier aufzugeben.“ Er setze darauf, dass den Verantwortlichen noch etwas Besseres einfalle.
Erwartungen sind überwiegend positiv
Was die generellen Geschäftserwartungen der Mitgliedsunternehmen angehe, erwarten mehr als die Hälfte der Befragten – und das quer durch die Branchen Chemie, Metall- und Elektroindustrie sowie Papier, Pappe und Kunst verarbeitende Industrie – gleichbleibend gute oder sogar bessere Aussichten. Ein wenig eingebrochen seien die Aufträge vor allem beim Auslandsgeschäft. Während bei der Inlandskonjunktur eine knappe Mehrheit die Situation gut aussehe, gibt es bei Auslandsaufträgen mehr skeptische Stimmen. Bei den Investitionen sei überwiegend von gleichbleibend oder sogar steigenden Anstrengungen auszugehen: „Wer bereit ist zu investieren, der gibt sich nicht auf“, wertete Erlhöfer diesen Trend.
Trotz der konjunkturellen Delle entwickele sich die Beschäftigtenzahl generell recht positiv. 68 Prozent der Befragten sieht eine unveränderte Personalstärke, 17 Prozent gaben an, sogar Personal in diesem Jahr aufzustocken und lediglich sieben Prozent gehen von einem Abbau von Mitarbeitern aus. Besonders erfreulich aus Sicht der Arbeitgeber sei die Entwicklung bei den Ausbildungsplätzen. Zwar schlossen 13 Prozent einen Abbau nicht aus. Dagegen stehen 61 Prozent mit unveränderter Stärke und 24 Prozent mit einem Ausbau.