Bochum. Das Fest zur Solidarität für die Opel-Beschäftigten wird nicht wie geplant am Tor 1 am Werksgelände in Bochum stattfinden. Darüber informierte der Betriebsrat. Der Opel-Vorstand habe das nicht genehmigt. Doch die Alternative ist bereits vorhanden: Das Fest soll am 3. März unter anderem vor dem Bochumer Rathaus über die Bühne gehen.
Das für den 3. März geplante Fest zur Solidarität mit Opel werde vor dem Bochumer Rathaus und auf dem Boulevard stattfinden. Das teilte der Betriebsrat am mit. „Der Opel-Vorstand hat die Nutzung der Fläche am Tor 1 nicht genehmigt“, heißt es. "Jetzt erst recht! Dann wird das Fest noch größer" verkündete der Betriebsrat nach der Absage in einem Informationsschreiben.
Am Mittwoch werden die Verhandlungen über den Deutschland-Plan fortgesetzt. In der Belegschaftsversammlung am 10. Dezember 2012 in Bochum hatte der Vorstandsvorsitzende Thomas Sedran erklärt, dass spätestens 2016 die Bochumer Fahrzeugproduktion eingestellt wird.
OpelDer Opel-Betriebsrat fordert "faire Verhandlungen ohne Drohungen und eine sichere Zukunft für alle Standorte und die Region". Er spricht sich deutlich gegen den von Opel geforderten Verzicht auf offene Tariferhöhungen aus, damit ein Teil der Bochumer Belegschaft bis 2016 bleiben dürfe.
In dem Informationschreiben stellt der Opel-Betriebsrat zudem seine Sicht der Dinge dar. Die Wahrheit sei:
- Bei einem Lohnverzicht der Opel-Belegschaft würden bereits im Jahre 2015 mindestens 50 Prozent der Belegschaft abgebaut. Ohne Nachfolgeproduktion kommt das Ende für Opel- Bochum noch schneller als angedroht.
- Das Unternehmen verspricht Ersatzbeschäftigung im Ersatzteillager, Logistik und Komponentenfertigung. Die Eingruppierung erfolgt im Niedriglohnbereich.
- Ersatzbeschäftigung und Absicherung soll es für maximal 1000 Opel-Beschäftigte geben. Für 3000 bis 4000 Beschäftigte droht die Arbeitslosigkeit.
- Das von Steve Girsky und Thomas Sedran angekündigte Ende der Fahrzeugproduktion oder die Verteilung neuer Modelle ist niemals im Aufsichtsrat vorgestellt und nicht beschlossen worden.
- Das Ende der Bochumer Autoproduktion bedeutet, dass in NRW zehntausende Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie, bei Dienstleistern, im Handwerk, in Mittel- und Kleinbetrieben, gefährdet sind.