Bochum. . Das Bochumer Schauspielhaus ist mit dabei, wenn der Opel-Betriebsrat im März das große Solidaritätsfest krachen lässt. Auch die Kirchen, Gewerkschaften sowie viele Kreative sind aufgerufen, sich zu beteiligen. Man hofft, auch Stargäste wie Nena oder die „Toten Hosen“ gewinnen zu können.

Das Opel-Solidaritätsfest in Bochum soll im kommenden März steigen. Das teilte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Montag im Gespräch mit der WAZ mit. Erste Gespräche mit Dramaturgen des Schauspielhauses haben bereits stattgefunden und werden - mit voller Unterstützung des Intendanten Anselm Weber - weiter vertieft.

„Intern planen wir das für März“, sagte Einenkel. „Heute besprechen wir das auch mit der Bezirksleitung der IG Metall, dann werden wir kurzfristig mit den Kirchen zusammenkommen. Wir steigen jetzt voll in die Vorbereitungen ein.“ Der Betriebsrat zählt auch auf die Beteiligung von vielen Künstlern und weiteren kreativen Gruppen aus der Bevölkerung.

Feier auf dem großen Opel-Parkplatz

Gefeiert werden soll auf dem großen Opel-Parkplatz vor Werk I in Opel-Laer, direkt am Opelring. Dafür erwartet Einenkel noch die Zustimmung des amtierenden Opel-Chef Thomas Sedran, weil es sich um Werksgelände handelt. „Er ist uns schließlich da noch etwas schuldig.“ Opel hatte, wie berichtet, das für den 15. Dezember 2012 geplante eigene Jubiläumsfest zum 50jährigen Bestehen von Opel Bochum kurzfristig abgesagt und als Grund Sicherheitsbedenken genannt.

Für das Solidaritätsfest, dass jetzt stattdessen der Betriebsrat organisiert, hofft man, auch bekannte Interpreten wie Nena oder die „Toten Hosen“ gewinnen zu können.

„Kein Abwickeln, sondern Entwickeln von Opel Bochum.“

Derweil laufen die Produktionsbänder im Werk nach den Betriebsferien am heutigen Dienstag wieder an - für alle drei Schichten. Am Montag hatte es noch Kurzarbeit gegeben, nur die Führungskräfte waren deshalb zum Dienst erschienen, wie Einenkel schilderte. Da hatte er ihnen zur Einstimmung gleich ein zwei Seiten langes Schreiben „Zur Zukunft von Opel Bochum“ zugeschickt. Mit Fragen aus der Belegschaft wie „Kein neues Fahrzeug für Bochum?“, „Wer ist bei Opel betroffen?“, „Folgen für Städte und Land?“, „Auswirkungen für Zulieferer?“, „Kosten der Werksschließung?“, Neue Jobs für Opelaner?“, „Ersatzarbeitsplätze bei Opel?“, „Zur Zukunft der Getriebefertigung?“ und vor allem „Wie geht es weiter?“

Einenkel lieferte Antworten und Forderungen gleich mit. Prinzip: „Kein Abwickeln, sondern Entwickeln von Opel Bochum.“

Die Fahrzeugproduktion von Opel in Bochum gilt als hochgradig gefährdet, nachdem Opel-Chef Sedran am 10. Dezember der Belegschaft im RuhrCongress eröffnet hatte, dass Opel nach 2016 in Bochum keine Fahrzeuge mehr bauen wolle. Nach „vorsichtigen Schätzungen“ würde eine Werksschließung in Bochum laut Betriebsrat bis zu einer Milliarde Euro kosten.