Bochum. Wenn Architektur zwischen Funktion und Baukunst den Bogen schlägt, müssen die Planer wohl alles richtig gemacht haben. Prominente Beispiele rückt der „Tag der Architektur“ am 23./24. Juni wieder in den Mittelpunkt.
In diesem Jahr heißt das Thema „Energie“, und es werden wieder Objekte präsentiert, die üblicherweise nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 451 neue und erneuerte Bauwerke und Quartiere in 164 NRW-Städten können an diesem Wochenende besichtigt werden. In Bochum sind es neun ganz unterschiedliche Objekte, die von energetische Optimierung zeugen oder aber auch von der kreativen Energie der Architekten und Bauherren.
So öffnet sich das Zentralmassiv am Springerplatz (Metzstraße) für Besucher: Der ehemalige Hochbunker aus dem zweiten Weltkrieg (Baujahr 1940) wurde umgebaut und beherbergt heute die private Medienhochschule SAE Institute sowie das Café Treibsand. Der Hochbunker wird im zweiten Schritt noch um vier Wohnungen auf dem Dach aufgestockt.
Betonfläche in der Hustadt
Kein Gebäude, sondern eine Betonfläche bietet die Hustadt: Dort entstand die erste Übungsfläche für die Trendsportart Parkour. Sechs Geräte auf farbigem Fallschutz und asphaltierte Böschungen bieten vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Am Tag der Architektur wird Parkourpapst Pablo Giese, der auch am Entwurf beteiligt war, mit einigen Traceuren die waghalsigen Sprünge zeigen. Die Fläche entstand im Rahmen des Stadtumbaus Innere Hustadt.
Eingerahmt zwischen Pauluskirche und dem Nachbarn Kaufhaus Baltz präsentiert sich das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde mit seiner Fassade aus bronzefarbenem Metallgewebe. Die besondere Situation des Niveau-Versprungs entlang der alten Kirchenmauer wird in das Haus weitergeführt und für Kirchencafé, Weltladen und Gruppenräume genutzt. Ein großes Fenster im Obergeschoss öffnet den Blick auf die Innenstadt.
Auszeichnung mit dem deutschen Fassadenpreis
Das Alten-und Pflegeheim an der Bayernstraße ist ebenfalls mit von der Partie: Die Lichthöfe der Wohngruppen bringen viel Tages- und Frischluft in die Flure und verbinden gleichzeitig die Geschosse miteinander. Bodentiefe Fenster erweitern optisch die Bewohnerzimmer und bieten schöne Ausblicke, so urteilt die Architektenkammer. Das Objekt wurde bereits mit einem Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet.
Auch zwei Privathäuser empfangen Besucher: Eine Doppelhaushälfte in Linden, Lewackerhof 11, besticht durch frische Farben und frische Luft. Lichtdurchflutete Räume und eine Lüftungsanlage mit kontrollierter Wohnraumlüftung sorgen bei dem KfW 40-Haus für ein angenehmes Wohnklima. Das Holzhaus war nach nur fünf Monaten Bauzeit bezugsfertig.
Die zweite Privatadresse: Hiltroper Landwehr. Eine Eingangshalle mit Galerie und Oberlicht bildet den Mittelpunkt des Hauses. Der klare Baukörper wurde mit integrierter Wärmedämmung errichtet.
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