Bochum.

Umfangreiche Baumfällungen stehen in den nächsten Wochen wieder an. Seitdem vor gut vier Jahren die Kritik der Bürger daran heftig zunahm, macht die Stadt ihre Eingriffe vorab publik. So muss auch im begonnenen Jahr im gesamten Stadtgebiet die Säge angesetzt werden, „an schadhaften Bäumen, die nicht mehr stand- oder bruchsicher sind und damit den Verkehr gefährden“, soweit die Verwaltung.

Im Stadtwald wird durchforstet, vom Weitmarer Holz übers Naturschutzgebiet Zillertal bis zum Laerholz (Mitte Januar). Am Neggenborn soll es Anfang Februar losgehen. Auf insgesamt fast 33 Hektar muss gefällt werden, dabei auch Bäume mit einem Alter von bis zu 185 Jahren. Nicht anders auf städtischen Friedhöfen: Auf 14 Friedhöfen werden in den Stadtteilen 154 Bäume beseitigt. Dabei soll es sich um überalterte Bäume handeln oder solche mit Pilzbefall. Zudem müssen dort Bäume weg, wo Bestattungsfelder genutzt werden sollen.

Bäume im Stadtpark sind krank

Parks und Grünanlagen: Im Stadtpark müssen demnächst 14 Bäume fallen, die meisten von ihnen wegen Krankheiten. Im Kortumpark sind es zwei, im Park Hamme drei Bäume. Weitere Fällungen stehen in der Grünanlage Constantin an, Grünzug Nord, Saure Wiese (acht) und Westenfeld (20 Bäume). 17 Weiden an der Böschung Zur Burkuhle verschwinden, in Wiemelhausen (Grünanlage) sind es 15 Laubbäume.

Auch an öffentlichen Gebäuden wird gelichtet, so an der Arnoldschule (sieben Kastanien), Friederikaschule, Heinrich-Böll-Gesamtschule, Hildegardisschule (neun Laubbäume stehen zu dicht am Gebäude); neun Bäume wachsen an der Lina-Morgenstern-Schule (Bonhoefferstraße) zu eng. An der Heinrichstraße trifft’s sieben Bäume, genauso Am Neggenborn.

Bäume in der City

Die grünen Insel bieten uns an heißen Sommertagen Schutz vor der Sonne und verschönern die Bochumer Innenstadt.
Die grünen Insel bieten uns an heißen Sommertagen Schutz vor der Sonne und verschönern die Bochumer Innenstadt. © WAZ FotoPool
Rathausplatz
Rathausplatz © WAZ FotoPool
Rathausplatz
Rathausplatz © WAZ FotoPool
Viktoriastraße
Viktoriastraße © WAZ FotoPool
Bongardstraße
Bongardstraße © WAZ FotoPool
Bleichstraße
Bleichstraße © WAZ FotoPool
Pauluskirche
Pauluskirche © WAZ FotoPool
Grabenstraße
Grabenstraße © WAZ FotoPool
St.Peter und Paul
St.Peter und Paul © WAZ FotoPool
Dr.-Ruer-Platz
Dr.-Ruer-Platz © WAZ FotoPool
Dr.-Ruer-Platz
Dr.-Ruer-Platz © WAZ FotoPool
Kortumstraße
Kortumstraße © WAZ FotoPool
Husemannplatz
Husemannplatz © WAZ FotoPool
Warten auf den Baum.
Warten auf den Baum. © WAZ FotoPool
picturegallery-42001_407299.jpg
© WAZ FotoPool
Kortumstraße
Kortumstraße © WAZ FotoPool
Huestraße Foto: Udo Kreikenbohm / WAZ FotoPool
Huestraße Foto: Udo Kreikenbohm / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
1/17

Auch an Kinderspielplätzen wird der Bestand ausgedünnt, ebenso bei Straßenbäumen: Acht Pappeln, die als überaltert gelten, verschwinden am Bodelschwinghplatz, ferner Laubbäume an Kemna- und Schulstraße (jeweils sechs), Wasserstraße, Am Ruhrpark (zehn). Am Harpener Hellweg werden gar 35 Laubbäume gefällt, an der Clevinghausstraße (Sitzbereich) sind es sieben Pyramidenpappeln, die den Verkehr gefährden können. Auf dem Festplatz Lindener Straße geht es zwölf Bäumen an den Stamm, weil sie zu viel Schatten werfen auf die angrenzenden Privatgrundstücke Lindener Straße 109/111.

Bäume sollen Platz für Baumarkt machen

Nicht selten aber werden Bäume abgesägt, weil sie Bauvorhaben im Wege sind. So sollen für einen Baumarkt samt Parkplatz und Zuwegen in Langendreer (Hauptstraße) 80 Bäume gefällt werden; 59 davon zählen wegen ihrer Art und ihrer Stammumfänge zu den geschützten Bäumen, darunter Platanen mit Umfängen von über drei Metern, bis zu 80 Jahre alt.

Die Fällung ist dennoch gerechtfertigt, da – so die Verwaltung – „die gewünschte Nutzung sonst nicht realisiert werden könnte“. Der Bauherr müsste 118 Bäume als Ersatz pflanzen. Doch auf der Zechenbrache sei dies nicht möglich, so dass er sich mit einem Ausgleich in Höhe von 1200 Euro pro Baum dieser Pflicht entledigt, mit insgesamt also 141 600 Euro.