Oberdahlhausen. Im Berge: Ehrengruft von Amtmann Franz Falke nach Baumfällaktion wieder sichtbar

Auf dem Kommunalfriedhof in Oberdahlhausen ist die selbe Tendenz sichtbar wie auf den übrigen Ruhestätten in Nordrhein-Westfalen: Die unbelegten grünen Flächen werden immer größer, weil die Formen der Bestattung sich wesentlich geändert haben. Auch auf den Friedhöfen der Kirchengemeinde werden immer weniger Gruften gekauft. Einzelgräber sind ebenso gefragt wie die Bestattungen unter dem Rasen mit einer kleinen Gedenkplatte oder anonym, Urnengräber und neuerdings auch die Beisetzung in den Kolumbarien.

Bereits jetzt liegen nach den Belegungen im ersten Jahr auf dem Friedhof an der Nöcker-straße so viele Voranfragen für Urnenbestattungen in der gestalteten Wand vor, dass die Erweiterung um weitere 40 Kammern in der Planung ist. Und auch das Interesse an den Urnenkammern auf dem Weitmarer Friedhof an der Hasenkampstraße ist nach der Einweihung sehr groß.

Einmal spielen die enorm gestiegenen Kosten bei der Beisetzung eine Rolle, und dann auch jene, die für die Pflege während der 20- oder 30-jährigen Ruhezeit entstehen. Oft wohnen die Kinder der Verstorbenen nicht mehr amt Ort. Der Charakter des Gedenkens hat sich auch auf den konfessionellen Friedhöfen verändert.

Auch auf dem Kommunalfriedhof in Oberdahlhausen sind nach dem Fällen kranker Bäume jetzt große Grünflächen entstanden. Dass alte Gruften aus historischen Gründen ihre Bedeutung für die nachwachsenden Generationen behalten, ist eher die Ausnahme. Aber es gibt sie. Die alte Ehrengruft des Amtmanns und Gemeindevorstehers Franz Falke (1898-1923) der Gemeinde Linden-Dahlhausen und seiner Frau ist durch die Fällaktionen jetzt wieder in den Blick der Besucher gerückt.

Am Volkstrauertag kam dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Friedhelm Nentwig vor der Gruft von Falke die Idee, die Schulen in Linden-Dahlhausen zu bitten, sich diesem Teil der reichen Gemeindegeschichte und der Auswirkungen auf die Gegenwart wieder einmal anzunehmen.