Bochum. Am Lenneplatz in Bochum würden Schüler regelmäßig Zu- und Rettungswege zuparken, darüber ärgern sich die Anwohner. Das sagt die Stadt.
Es ist ein altbekanntes Problem: Seit knapp zwei Jahren ärgern sich die Anwohnerinnen und Anwohner des Lenneplatzes in Bochum-Grumme, dass Zu- und Rettungswege in ihrer Straße zugeparkt werden. Schuld seien Berufsschülerinnen und -schüler des Walter-Gropius-Berufskollegs, die in die ehemalige katholische Hauptschule an der Lennestraße ausgelagert sind.
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„Leider hat sich die Situation vor Ort überhaupt nicht verbessert“, sagt Anwohnerin Simone Bender. Zuletzt berichtete diese Redaktion im September 2022. Damals habe beispielsweise ein Schüler in einem privaten Carport geparkt. „Da aber immer unterschiedliche Klassen hier sind, bekommt nicht jeder mit, dass man am Lenneplatz nicht parken darf“, sagt Bender.
Parken am Lenneplatz in Bochum: Zu- und Rettungswege werden zugeparkt
Teilweise würden die Autos in Kurven stehen, private Einfahrten zuparken oder den Bürgersteig versperren. „Mir geht es darum: Was ist, wenn es brennt? Im Notfall kommen hier kein Rettungswagen und keine Feuerwehr durch“, sorgt sich Bender. Auch die Müllabfuhr würde teilweise umkehren, weil sie den Lenneplatz nicht erreicht, so die Anwohnerin.
Anwohner Burkhard Grucza erzählt, er stelle sich teilweise morgens zu Schulbeginn auf die Straße, damit niemand vor seinem Grundstück parkt. „Oder ich stelle Mülltonnen auf den Bürgersteig“, sagt Grucza. „Es hat keiner was dagegen, dass diese Schule hier genutzt wird, aber diese kontinuierliche Situation, stört“, stellt Bender klar. Grucza ergänzt, dass es inzwischen fast an jedem Tag so sei. „Da kann man zum Beispiel nichts am Grundstück oder dem Vorgarten machen. Erst so ab halb drei, wenn die Autos wegfahren.“
Anwohner beschweren sich mehrmals bei der Stadt Bochum
Am Lenneplatz gibt es neben den privaten Stellplätzen, Garagen oder Carports keine gekennzeichneten Parkflächen. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf Gehwegen verboten. Schon mehrmals hätten sich die Anwohner bei der Stadt beschwert. „Im Bereich der Lennestraße/Lenneplatz wurden seit Beginn des Schuljahres 2023 bis heute – also im Zeitraum eines Jahres – 30 Verwarnungen erteilt“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Im Rahmen der personellen Möglichkeiten würden regelmäßige Kontrollen durchgeführt. Über den Mängelmelder der Stadt seien keine Parkverstöße dokumentiert.
Zwar gebe es Parkflächen an der ehemaligen Hauptschule, allerdings nicht für Schüler. Der Lehrerparkplatz werde von Lehrern der Paul-Dohrmann-Schule genutzt, die Grundschüler an der Lennestraße unterrichtet. An der Turnhalle gebe es zwei Plätze sowie für die Berufsschulen auf dem Schulhof vier eingezeichnete Parkplätze. „Da der Standort 23 mittlerweile von dem Walter-Gropius-Berufskolleg genutzt wird, kommen auch diverse Schülerinnen und Schüler mit Kfz, für sie ist allerdings keine Parkfläche vorhanden und mangels Platzangebot auch nicht zu schaffen“, sagt van Dyk. Seitens der Schule werde regelmäßig kommuniziert, dass Schülerinnen und Schüler möglichst an der Josephinenstraße, wo ausreichend Parkraum zur Verfügung steht, parken sollten.
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Zu hohe Geschwindigkeit ist weiteres Problem
Doch nicht nur das Parken sei ein Problem. Einige Schüler kämen deutlich zu schnell angefahren, sagt Simone Bender. „Mein Sohn und andere Schulkinder gehen jeden Morgen zum Bus. Da hat man echt Angst, wenn die da langlaufen, weil die mit ihren Autos über die Volmerstraße heizen.“
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Die Straße, die zum Lenneplatz führt, ist eine Spielstraße. Auf dieser dürfen Autofahrer maximal sieben km/h fahren. „Teilweise fahren sie hier mit 30 oder 40 km/h lang und mit quietschenden Reifen um den Lenneplatz“, sagt Bender. Auch die Grundschüler der Paul-Dohrmann-Schule würden mit einem Fahrservice zur Schule gebracht werden. Das sorge für eine weitere Verkehrsbelastung am Lenneplatz.
Lenneplatz in Bochum: Schule auch über Ennepestraße erreichbar
„Durchaus wäre ein Zuweg zur Schule über die Ennepestraße möglich, damit die Spielstraßen nicht befahren werden“, sagt Bender. Sie und die anderen Anwohner hoffen, dass dieser Weg in Zukunft häufiger von den Schülerinnen und Schülern genutzt wird – so wie es laut der Stadt von der Schule regelmäßig empfohlen wird.