Langendreer. Ein Gehweg an der Bömmerstraße in Bochum-Langendreer ist saniert worden. Anwohnerin hat nachgemessen und meint: zum Nachteil der Fußgänger

Wenn Autos auf dem Gehweg parken dürfen, kann das für Fußgänger schonmal eng werden. In der Bömmerstraße in Bochum-Langendreer ist eine Seite des Gehwegs jetzt extra zwischen Fußgängern und Parkenden getrennt worden. Einer Anwohnerin in der Straße gefällt die Umsetzung aber gar nicht.

Bochum-Langendreer: Gehwegteilung ärgert Anwohnerin

Für Heike Jackler, Anwohnerin der Bömmerstraße in Langendreer, ist die neue Einteilung des Gehwegs in Fußgängerbereich und Parkzone für Autos in ihrer jetzigen Form ein Ärgernis. „Werden so viele Abstellmöglichkeiten für Autos auf dem Gehweg in der Bömmerstraße überhaupt benötigt? Ich meine nein“, schreibt sie in einem Brief an die Stadtverwaltung.

Im Zuge der Gehwegerneuerungen hat die Stadt den Gehweg auf der linken Seite in zwei farblich unterschiedliche Bereiche eingeteilt, die Fußgängerweg und Autoparkzone voneinander trennen sollen. Jetzt kämen laut Heike Jackler aber Kinder nicht mehr mit ihren Fahrrädern auf dem Gehweg durch, denn die Restgehwegbreite läge teilweise bei nur 1,10 Meter. Außerdem bringe das wechseln der Straßenseite auch nichts. Dort sei das Parken zwar auf dem Gehweg zwar nicht angeordnet, aber reagiere die Stadt nicht auf Beschwerden der Anwohner.

Es ärgere sie, dass die Autos überhaupt den Gehweg beanspruchen müssen, wenn es bereits genug andere Parkflächen in direkter Nähe gebe. „Die meisten Anwohner der Straße verfügen auf ihren Grundstücken über Garagen und Stellplätze“, teilt sie der Stadt schriftlich mit.

Darüber hinaus würden auch „Nicht-Anwohner“ die Gehwege als Parkflächen nutzen. „In der Straße parken viele Mitarbeiter und Besucher des Knappschaftskrankenhauses. In Krankenhausnähe steht seit dem letzten Sommer ein wenig ausgelastetes Parkhaus und ein zusätzlicher Parkplatz zur Verfügung. Dort sind regelmäßig rund 400 Parkplätze und mehr frei“, schreibt Jackler.

Stadt Bochum will die Gehwege sanieren

Der Rat hatte 2021 bereits beschlossen, den Fußgängerverkehr zu fördern und auch den Gehweg an der Bömmerstraße, im Zeitraum von 2022 bis 2024, zu erneuern. In der dazu gehörigen Beschlussvorlage der Stadt steht: „Mit diesem Programm soll das Ziel verfolgt werden, den baulichen Zustand der Gehwege an öffentlichen Straßen nachhaltig zu verbessern. Durch Bereitstellung gut nutzbarer Gehwege soll der Mobilität von Zufußgehenden den gleichen Stellenwert gegeben werden, wie es der motorisierte Verkehr und der Radverkehr heute schon hat.“ Zu den Gehwegbreiten heißt es im Beschluss: „Die Gehwegbreiten entsprechen in der Regel den Vorgaben des technischen Regelwerkes für Barrierefreiheit.“

Bochumerin sieht Vorlage falsch umgesetzt

Sie selbst habe nachgemessen und sieht die Vorlage mit der neuen Einteilung des Gehwegs in der Bömmerstraße aber nicht richtig umgesetzt. „Diese gemessenen Breiten entsprechen nicht den ,Empfehlungen für Fußverkehrsanlagen’ (EFA), die spätestens bei Erneuerungen von Gehwegen doch angewandt werden sollten (2,50 m Breite des Gehweges)“, schreibt sie an die Stadt.

„Sie befolgen auch nicht die Vorgaben der Verwaltungsvorschrift-StVO zum barrierefreien Begegnungsverkehr. Und sie widersprechen vor allem den Zielen des oben genannten Beschlusses zur Gehwegerneuerung“, betont sie. Deshalb bittet sie die Stadt, die Situation zu überprüfen und etwas gegen die illegal geparkten Autos zu unternehmen.