Bochum. Der Ausbau von Fernwärme-, Strom- und Glasfasernetzen wird dauern. Viel Personal ist nötig. Und das könnte knapp werden. Bochum hat einen Plan.
Bochum bereitet einen immensen Aus- und Umbau seiner Infrastruktur vor. Viele Hundert Millionen Euro wird es kosten, Fernwärme- und Stromnetz auszubauen, Fernwärme klimaneutral zu produzieren sowie die Digitalisierung und Elektromobilität voranzubringen. Das kostet Geld und erfordert Knowhow und Kapazitäten. Diese Kapazitäten will sich die Stadt nun langfristig sichern.
Stadtwerke Bochum wollen Tiefbauunternehmen kaufen
Die Stadtwerke Bochum, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Kommune, bereitet den Kauf eines Tiefbauunternehmens vor. Denn: Nicht nur in Bochum werden in den nächsten Jahren viele Leitungen gebaut, sondern auch in den umliegenden Städten, die vor den gleichen Herausforderungen stehen.
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Da nicht nur die Zahl der Firmen, die diese Aufgaben übernehmen können, begrenzt ist, sondern vermutlich auch angesichts des demografischen Wandels deren Wachstumsfähigkeit, wollen sie in Bochum vorsorgen. Eine eigene Tiefbaufirma garantiere, dass in den nächsten Jahren genügend Ausbaukapazitäten vorhanden sind – u.U. auch für andere städtische Unternehmen wie die Glasfaser Ruhr.
Wenn der Rat zustimmt, kann alles schnell gehen
Die Pläne dafür sind weit fortgeschritten. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke-Holding hat dem Kauf bereits zugestimmt. Nun steht noch das Okay der politischen Gremien aus. Am Mittwoch hat sich der Haupt- und Finanzausschuss mit der Frage beschäftigt, Anfang Mai soll dann der Rat dem Kauf zustimmen.
Das alles geschieht hinter verschlossenen Türen im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, da, wie es heißt, schutzwürdige Belange Einzelner betroffen sind. Um welche Firma es geht, darüber herrscht Schweigen. Nur so viel ist zu erfahren. Es geht um ein Unternehmen von substanzieller Größe.
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Rechtlich kritisch ist der Kauf eines Tiefbauunternehmens durch die Stadtwerke – und damit am Ende durch die Stadt Bochum –offenbar nicht. „Wir haben das mit der Aufsichtsbehörde besprochen“, sagt Kämmerin Eva Hubbert im Gespräch mit dieser Redaktion. Diese habe das Verfahren positiv begleitet. Auch habe es Gespräche mit der Handwerkskammer und der IHK gegeben.
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Sollte der Rat nächste Woche zustimmen, werde der Kauf schnell über die Bühne gehen. Damit würde die Zahl der Beteiligungen Bochums an Firmen weiter wachsen. Schon jetzt gehören der Kommune mehr als 90 Unternehmen – zu 100 Prozent oder zumindest in Teilen.