Bochum. Die Arbeiten rund um die Lohring-Brücke in Bochum sind soweit abgeschlossen. Freie Fahrt gilt hier aber weiterhin nicht. Das ist der Grund.

Die Lohring-Brücke in Bochum, eine wichtige Verbindung von der Innenstadt in Richtung Ruhrstadion und nach Kornharpen, bleibt auch weiterhin gesperrt. Dabei könnte der Verkehr nun durchaus wieder darüber rollen. Fertig ist sie ja schon länger. Und auch die Abrissarbeiten an der alten Brücke nebenan, wegen derer der neue Überweg noch gesperrt war, sind fürs Erste abgeschlossen. Und trotzdem stehen die Absperrbaken noch da. Aus einem ganz einfachen Grund.

Die Lohring-Brücke in Bochum ist fertig – doch sie bleibt weiter gesperrt

Schon kurz vor Weihnachten wollte die Stadt die neue Lohring-Brücke eigentlich freigegeben haben. Mit dem Neubau war man planmäßig fertig geworden. Doch dann wurde wegen des Abrisses der alten Brücken direkt daneben alles anders. Ursprünglich hatte man geplant, unten neben den Gleisen einen Kran aufzubauen, der beim Abtransport der Brückenteile hilft. Doch aufgrund des wochenlangen Regens im Herbst war der Boden zu aufgeweicht. Also wurde der Kran an der neuen Brücke gestellt – und diese weiterhin gesperrt.

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Nun ist der Abriss vorerst erledigt. Ein Stück der alten Brücke steht zwar noch. Dieser nördliche Rest wird aber erst im Sommer bei einer weiteren Sperrpause der Bahn angegangen. Einer Freigabe der neuen Brücke stehen aber nun noch weitere anstehende Arbeiten entgegen, heißt es auf WAZ-Anfrage aus dem Rathaus. „Die Gehwege sind noch nicht fertig“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk. Auch da habe der Dauerregen der Verwaltung nicht unbedingt in die Karten gespielt.

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Die Stadt hat Bauchschmerzen, jetzt schon den Verkehr fließen zu lassen. „Das ist eine ungute Situation, wenn die Autos da herfahren, es aber noch keine fertige Lösung für die Fußgänger gibt“, sagt Peter van Dyk. Man hoffe nun, in etwa einem Monat fertig zu sein. „Wenn es länger trocken bleibt.“ Dann seien auch der Kreisel und ein Teil der Harpener Straße fertig. Jedoch bleibt der „Arm“ der Harpener Straße in Richtung Kornharpen vorerst abgebunden. Dort findet noch Straßenbau statt.

Alte Lohring-Brücke in Bochum wies bei Prüfung enorme Mängel auf

Eine Ende 2019 durchgeführte Prüfung der mehr als 100 Jahre alten Lohring-Brücke hatte erhebliche Mängel ans Licht gebracht, was zunächst eine Sperrung für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 2,8 Tonnen notwendig machte. Mit massiven Betonklötzen wurde die Fahrbahn so verengt, dass kein schweres Gefährt mehr über die Brücke kann.

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Für den Neubau der Brücke wurde eine neue Trasse gewählt, um während der rund zweijährigen Bauzeit für Kanal, Brücke und Straße eine Vollsperrung zu vermeiden. Der Zeitplan musste in diesem Fall unbedingt hinhauen. Bei einer Verzögerung hätte man die Sperrpausen der Bahn für den Abriss der alten Brücke verpasst. Und bis zu einem neuen Termin wären wahrscheinlich Jahre vergangen.

Neue Brücke in Bochum ist deutschlandweit einzigartig

„Die neue Lohring-Brücke ist deutschlandweit einzigartig“, sagen Wolfgang Oelsner und Karl-Heinz Reikat vom Tiefbauamt der Stadt Bochum. Denn sie bestehe aus spritzverzinktem Stahl. Es gebe zwar noch anderswo derartige Bauwerke. „Aber nicht in dieser Größenordnung.“ Dieser spritzverzinkte Stahl biete den bestmöglichen Schutz vor Rost. Dieses neue Verfahren werde seit einigen Jahren schon erfolgreich in Dänemark und den Niederlanden angewandt und halte nun auch bei uns Einzug, so die beiden Experten. Damit sei die Lohring-Brücke „absolut zukunftssicher“. Erwartete Lebensdauer: 100 Jahre.

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