Bochum. Hunderte Tennisbälle haben Fans im Ruhrstadion beim Spiel des VfL Bochum aus Protest auf den Rasen geworfen. Doch was passiert mit ihnen?

Immer wieder kommt es in den vergangenen Wochen bei Fußballspielen zu Protesten. Fans der aktiven Szene sind mit dem geplanten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga nicht einverstanden, kritisieren auch das Abstimmungsverfahren. Deshalb fliegen vermehrt Gegenstände aufs Feld – die Fans wollen so ein Zeichen setzen, letztlich einen Investoren-Einstieg verhindern. Auch am Sonntag, beim 3:2-Sieg des VfL Bochum gegen den FC Bayern im Vonovia Ruhrstadion, kam es zu Wurfaktionen und zwei Unterbrechungen, sogar ein Abbruch drohte.

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Das macht der VfL Bochum mit den Tennisbällen

Für die geworfenen Tennisbälle, die Ordner einsammeln, findet der Fußballverein noch Verwendung. Laut VfL-Sprecher Jens Fricke scheint in den vergangenen Spielen eine Menge an Bällen zusammengekommen zu sein. Einen Teil davon habe der VfL bereits der vereinseigenen CSR-Abteilung gegeben, die es für den „Blau-Weißen-Bewegungsraum“ genutzt habe. Dabei handelt es sich um ein Bewegungsprojekt des VfL Bochum. Ziel des Projektes ist es, Kindern die Freunde am Sport näherzubringen. Einen anderen Teil spende der Verein an eine Schule, so Fricke. Defekte Bälle würden fachgerecht entsorgt.

Wie Zuschauer die Bälle, trotz Kontrollen, überhaupt ins Stadion bekommen, kann der VfL-Sprecher nicht beantworten. Das Phänomen ließe sich aber nicht nur am Standort Bochum beobachten, sondern deutschlandweit auch in weitaus modernen Arenen.

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Der lokale Handel profitiert nicht von Ballwürfen

Sportgeschäfte aus Bochum können keinen vermehrten Verkauf von Tennisbällen verzeichnen. So erzählt Christine Buschkamp, Abteilungsleiterin von Intersport-Baltz, dass es bei ihnen keinen überdurchschnittlichen Tennisballverkauf gegeben habe. Auch online scheint es nicht zu vermehrten Verkäufen gekommen zu sein. Buschkamp selbst vermutet, dass es sich bei den geworfenen Bällen eher um günstige Bälle aus dem Internet handele.

Ähnlich sieht es bei Intersport Voswinkel im Ruhr-Park aus. Im Laden würden gar keine Tennisbälle verkauft werden, es habe allerdings auch keine erhöhte Nachfrage gegeben, so ein Mitarbeiter der Filiale, der seinen Namen öffentlich nicht nennen möchte.

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