Bochum. Philip Pape aus Bochum hat beim World Club Dome aufgelegt, nun folgt die Single mit einem bekannten, britischen Produzenten. Wir stellen ihn vor.

2012 bekommt Philip Pape aus Bochum seinen ersten Schulcomputer. Doch anstatt damit Hausaufgaben zu machen, nutzt er ihn, um Musik zu produzieren. Jede freie Minute investiert der damals Zwölfjährige, um an seinen Projekten zu arbeiten. Hat sich gelohnt. Heute, zwölf Jahre später, ist der Bildschirm deutlich größer, die Technik viel professioneller. Doch die Leidenschaft für die Musik ist geblieben. Mittlerweile startet der 23-Jährige unter seinem Künstlernamen Pajane richtig durch.

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Im vergangenen Jahr hat Pape beim „World Club Dome“ in Frankfurt, einem großen, elektronischen Musikfestival, aufgelegt. Vor 10.000 Leute stand er auf der Bühne, die Menschen feierten zu seiner Musik. „Das war die geilste Show, die wir gespielt haben“, sagt der Bochumer rückblickend. Es habe alles genauso geklappt, wie Pape und sein Team es geplant hatten.

Bochumer DJ schafft es in prominente Playlist

Auch generell lief es gut. Pape hat in vielen Clubs und auf großen Festivals gespielt und wurde gleich zweifach vom bekannten Elektro-Festival „Tomorrowland“ ausgezeichnet. Sein Song „Back Once More“ hat es in die offizielle Playlist der 20 Songs aus dem Jahr 2023 geschafft.

In seinem kleinen Studio, das sich in Herne an der Grenze zu Bochum befindet, arbeitet Philip Pape an seiner Musik.
In seinem kleinen Studio, das sich in Herne an der Grenze zu Bochum befindet, arbeitet Philip Pape an seiner Musik. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Dass Philip Pape später einmal was mit Musik machen möchte, das war eigentlich schon immer klar. „Ich spiele Schlagzeug, seit ich fünf oder sechs bin.“ In einem noch jüngeren Alter wollte ihn kein Musiklehrer annehmen. Auch Klavier und Gitarre spielt er mittlerweile.

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Irgendwann als Teenager beginnt er, Lieder zu veröffentlichen, unter anderem auf Youtube und dem Portal Soundcloud. „So ging es dann immer weiter, bis ich an dem Punkt war, dass ich meine Sachen dann auch mal an bekanntere Leute geschickt habe.“

Lable bietet Bochumer schon mit 16 einen Plattenvertrag an

Mit 16 bietet ein niederländisches Plattenlable an, ihn unter Vertrag zu nehmen. „Ich war mit meinen Eltern in Holland. Aber das ist damals nicht zustande gekommen“, erinnert sich Pape. Auch der Aspekt, dass der Jugendliche sich zuerst auf die Schule konzentieren soll, spielt damals eine Rolle.

Bochumer Philip Pape ist als DJ und Produzent unter dem Namen Pajane unterwegs.
Bochumer Philip Pape ist als DJ und Produzent unter dem Namen Pajane unterwegs. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

„Aber man hört nicht auf zu träumen“, so der Bochumer. Nach der elften Klasse verlässt er mit dem Fach-Abitur die Goethe-Schule, entschließt sich, das letzte Schuljahr nicht zu machen. Für seine Eltern, beruflich unterwegs in der Zahnmedizin und Versicherungsbranche, nicht einfach. „Am Anfang war das schon schwierig, es wurde dann aber besser, als sie begriffen haben, dass da etwas mehr als nur Jux und Dollerei hinter steckt“, so Pape.

Im Alter von 17 Jahren wechselt Pape an das SAE Institute Bochum, ein privates Ausbildungsinstitut, das unter anderem auf Musik spezialisiert ist. „Natürlich muss man dann auch überlegen, wie man etwas Geld verdient“, sagt Pape. Und so kommt die Idee, aufzulegen.

Pajane spielte in verschiedenen Clubs in Bochum

Etwas Hilfe bekommt er von einem angeheirateten Cousin, das erste Equipment zu Weihnachten. „Das waren Geräte, die konnten nicht so viel. Aber das war auch cool, so lernt man es richtig.“

Fortan legt Pape als Pajane in verschiedenen Clubs in Bochum auf, verschickt parallel Musik an Verlage und erhält 2018 einen Vertrag bei „Warner Chappell Music Germany“. Er produziert für andere Künstler, beendet erfolgreich sein Studium. „Das hat Spaß gemacht, ich war jede Woche drei bis vier Tage in Berlin, aber in mir drin war schon immer das Künstler-Dasein.“

Zwischendurch wird auch mal gezockt, statt Musik zu machen, zum Beispiel mit Manager und Freund Berkant Ihtiyar.
Zwischendurch wird auch mal gezockt, statt Musik zu machen, zum Beispiel mit Manager und Freund Berkant Ihtiyar. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Pape will wieder seine eigene Musik machen und selbst veröffentlichen. Er stellt sich selbst ein Team an Menschen zusammen, mit denen er arbeitet, unter anderem gehört sein Manager Berkant Ihtiyar dazu.

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2022 folgt der Durchbruch

Dann der Durchbruch. Sein Song „Back Once More“ geht Anfang 2022 durch die Decke, wird über Nacht viral und von zahlreichen Leuten geteilt, geliket und kommentiert. „Ich saß im Bett, bin aufgewacht und habe mir gedacht: Was geht hier denn ab?“ Schnell bekommt der Bochumer, der in Grumme lebt und sein Studio an der Stadtgrenze in Herne hat, viel Feedback. Auch von DJ Snake, ein in der Szene berühmter französischer DJ und Musikproduzent. „Er hat geschrieben ,Ich feiere das‘“, erinnert sich Pape stolz.

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Während seines Auftritts beim „World Club Dome“ in Frankfurt hat der Bochumer mit Joel Corry, ein recht bekannter britischer Musikproduzent, aufgelegt. „Am 23. Februar bringen wir zusammen eine Single raus“, so Pape. Einen seiner nächsten Auftritte hat der Bochumer am 16. März im Bootshaus in Köln.

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Das Ziel ist Amerika

In Bochum ist aktuell nichts geplant. Allerdings sagt der 23-Jährige: „Ich hätte Ideen“, in Bezug auf einen Auftritt in seiner Heimatstadt. Schon jetzt spielt Pape in allen möglichen Städten der Welt, war zum Beispiel in Dubai. Sein Ziel für die Zukunft ist es, im amerikanischen Raum noch mehr Fuß zu fassen.