Bochum-Altenbochum. Der Ostpark Bochum wächst, erste Mietwohnungen sollen im Mai 2024 einzugsbereit sein. Darunter sind auch geförderte Wohnungen. Das kosten sie.

Ein Info-Schild an der Baustelle – mehr Werbung gab’s nicht für die Mietwohnungen, die hier entstehen. Seit Anfang 2022 wächst der Neubau an der Immanuel-Kant-Straße 22 und 24 in die Höhe, inzwischen läuft der Innenausbau des Mehrfamilienhauses. Voraussichtlich im Mai kommenden Jahres sollen die ersten Mieter einziehen können. Das Interesse sei „äußerst hoch“, sagt Dirk Willems, der mit seiner Hausverwaltungsfirma Weldomo die Vermarktung der Wohnungen übernimmt. Wenn man bedenke, dass das Bauschild bislang die einzige Maßnahme war, dann seien seine Erwartungen „vollends erfüllt“ worden.

53 Wohnungen, geplant und umgesetzt mit Hilfe des Architekturbüros Tor 5 aus Bochum, entstehen in dem Flachdachbau am Rande des Ostpark-Geländes in Altenbochum, unweit von der Evangelischen Fachhochschule – von Ein-Zimmer-Apartments bis zu Vier-Zimmer-Penthouses. Alles modern und barrierearm bis barrierefrei, komfortabel dank Fußbodenheizung, außerdem energieeffizient: Das Gebäude ist ein Effizienzhaus nach KFW55EE-Standard – heißt: Der Energieverbrauch beträgt hier nur 55 Prozent vom Vergleichswert eines Referenz­gebäudes, das den Vorgaben des Gebäude­energie­gesetzes (GEG) entspricht. Auch der Wärmeverlust ist durch zeitgemäße Dämmung deutlich niedriger als bei herkömmlichen Bestandsgebäuden.

53 Mietwohnungen entstehen in dem Neubau an der Immanuel-Kant-Straße in Bochum. Das Haus ist das erste, das im Quartier Feldmark des
53 Mietwohnungen entstehen in dem Neubau an der Immanuel-Kant-Straße in Bochum. Das Haus ist das erste, das im Quartier Feldmark des "Ostparks" fertiggestellt wird. © Weldomo | Tor 5 Architekten

Mietwohnungen im Ostpark: niedrige Heizkosten, teure Miete

„Äußerst niedrige Heizkosten“, versprechen Dirk Willems und sein Geschäftspartner Dominik Behrends also – wissen aber auch darum, dass die Mieten, die für die Wohnungen aufgerufen werden, „am oberen Rand für Bochumer Verhältnisse“ liegen. Beispiele:

  • Ein 34-Quadratmeter-Apartment mit einem Zimmer kostet 620 Euro Kaltmiete. Hinzu kommen 125 Euro Nebenkosten (inkl. Heizkostenvorauszahlung, Hausmeisterservice und Treppenhausreinigung) – macht 745 Euro Gesamtmiete.
  • Für zwei Zimmer auf 65 Quadratmetern werden 995 Euro Kaltmiete plus 205 Euro Nebenkosten fällig, also 1200 Euro Gesamtmiete.
  • Die Drei-Zimmer-Wohnungen mit 92 Quadratmetern und Südwest-Balkon kosten 1375 Euro Kaltmiete plus 275 Euro Nebenkosten, insgesamt 1650 Euro.
  • Die teuerste Wohnung ist das Vier-Zimmer-Penthouse mit 136 Quadratmetern Wohnfläche und 270-Grad-Blick von Balkon und Terrasse. Hierfür werden 2250 Euro Kaltmiete fällig sowie 400 Euro Nebenkosten, macht 2650 Euro Gesamtmiete.

Optional oben drauf kommen unter Umständen noch 100 Euro monatliche Miete für einen der 26 Tiefgaragen-Stellplätze bzw. 120 Euro für einen der zwölf Tiefgaragen-Plätze mit Elektroanschluss (ohne Wallbox). Mieter sollen auch entscheiden können, ob sie ihre Küche mitbringen oder eine zur Miete einbauen lassen.

Mehrfamilienhaus in Altenbochum: Interesse „überwältigend“

Das Bauprojekt habe sich im Laufe der Zeit „extrem verteuert“, sagt Dirk Willems und nennt Materialengpässe, globale Krisen und erhöhte Baukosten als Grund. Zu letzteren machen die Verwalter keine genauen Angaben. Bauherr und Eigentümer sei eine Bochumer Familie, die nicht öffentlich in Erscheinung treten wolle.

Der Neubau aus der Vogelperspektive – aufgenommen Mitte August 2023. Unten links im Bild zu sehen ist ein Gebäude der Evangelischen Fahhochschule.
Der Neubau aus der Vogelperspektive – aufgenommen Mitte August 2023. Unten links im Bild zu sehen ist ein Gebäude der Evangelischen Fahhochschule. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Sei’s drum: Das Interesse potenzieller Mieterinnen und Mieter sei dennoch bereits jetzt überwältigend, sagt das Weldomo-Duo. Konkrete Zahlen zu den Anfragen nennen Willems und Behrends nicht, verraten nur so viel: Die Interessentenschar sei „bunt gemischt“: Beamte, Angestellte, Rentner und Selbstständige, junge Paare, Familien oder Senioren. Allein „zwei bis drei Handvoll“ Menschen hätten sich gemeldet, die sich im Alter „kleiner setzen“ wollen: ältere Paare, die ihr Einfamilienhaus verkauft haben oder verkaufen wollen und jetzt eine barrierefreie Mietwohnung suchen. Aber auch IT-Kräfte, die auf Mark 51/7 arbeiten, seien unter den Interessenten.

Das Quartier „Feldmark“ des Neubauprojekts Ostpark aus der Luft: Unten sieht man den Sheffieldring, die Straße Feldmark führt vom rechten Bildrand diagonal nach links oben. Der Neubau an der Immanuel-Kant-Straße liegt am oberen linken Rand des Ostpark-Areals.
Das Quartier „Feldmark“ des Neubauprojekts Ostpark aus der Luft: Unten sieht man den Sheffieldring, die Straße Feldmark führt vom rechten Bildrand diagonal nach links oben. Der Neubau an der Immanuel-Kant-Straße liegt am oberen linken Rand des Ostpark-Areals. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Ostpark: Auch zehn Sozialwohnungen für Inhaber von Wohnberechtigungsschein

Und: Etwa 20 Prozent der Wohnungen – zehn Stück – sind sozialgefördert und können nur von Inhabern eines Wohnberechtigungsscheines ab zwei Personen gemietet werden. Sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen, eine Drei- und drei Vier-Zimmer-Wohnungen stehen so zu erheblich günstigeren Konditionen zur Verfügung: 6,40 Euro beträgt hier der Quadratmeterpreis.

In den kommenden Tagen wollen Willems und Behrends das Bauprojekt auch bei Immobilienscout24 sowie auf der eigenen Homepage inserieren, gut möglich, dass dann noch einmal ein Schwung Interessenten hinzukommt. „Alle finden Berücksichtigung!“, kündigen sie an, die Vergabe laufe nicht nach dem Prinzip „first come, first serve“. Sie wollten die potenziellen Mieter kennenlernen, sagen Dirk Willems und Dominik Behrends. „Unser Ziel ist, eine Hausgemeinschaft zusammenzustellen, nicht nur einzelne Mieter.“

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So können Interessenten sich melden

Wer Interesse an einer der Mietwohnungen an der Immanuel-Kant-Straße 22 und 24 hat, kann sich bei der Makler- und Hausverwaltungsfirma Weldomo (Königsallee 200, 44799 Bochum) melden.

Nach dem Erstkontakt bitten die Vermarkter die potenziellen Mieter um eine Selbstauskunft für den jeweiligen Wohnungswunsch. Interessenten mit Wohnberechtigungsschein können sich ebenso bei Dirk Willems und Dominik Behrends melden. Telefon: 0234 62 20 85 10. Fürs Ostpark-Projekt gibt es eine eigene E-Mail-Adresse: ostparkeins@weldomo.de.