Bochum. Die Sanierung des Bochumer Rathauses schreitet weiter voran - jetzt ist der Nordflügel dran. Wann die Sanierung beginnt und was geplant ist.
Nach dem Ost- und Westflügel des Bochumer Rathauses ist jetzt der Nordflügel an der Reihe. Dieser soll bald saniert werden. „Die ersten vorbereitenden Arbeiten sind derzeit nach dem Leerzug des Flügels für Ende 2024 geplant“, sagt Tanja Wißing, Pressesprecherin der Stadt Bochum.
Der Nordflügel soll so an den erneuerten Ostflügel, der 2021 neu eröffnet wurde, angepasst werden. Auch der Westflügel, der schon 2010/2011 saniert wurde, befindet sich zurzeit erneut im Umbau, da der Brandschutz angepasst werden musste. Eine Kostenschätzung für die Sanierung des Nordflügels vom April 2021 belaufe sich auf 25 Millionen Euro, so die Pressesprecherin.
Durch Sanierung des Bochumer Rathauses soll in Zukunft Energie eingespart werden
Der Nordflügel des Rathauses muss energetisch kernsaniert werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, daher werde sowohl Innen als auch Außen die Architektur erhalten bleiben, erklärt Wißing. Teilweise seien die Technik und Räume noch aus den 1950er-Jahren, in denen der Vorbau nach der Beschädigung durch Bomben während des Zweiten Weltkrieges wiederaufgebaut wurde, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung der Stadt Bochum vom Dezember 2022.
Ziel der Sanierung, die bis 2027 dauern soll, sei es, moderne Büroräume zu schaffen. Die Ratssäle sollen ein angemessenes Belichtungs-, Belüftungs- und gegebenenfalls ein Klimatisierungskonzept bekommen. Außerdem sollen die Trauzimmer attraktiver gestaltet werden.
Durch die Sanierung verspricht sich die Stadt in Zukunft Energie einsparen zu können. Unter anderem soll mithilfe von LED beleuchtet werden, wodurch circa zehn bis 15 Prozent Energie des bisherigen Gesamtverbrauchs eingespart werden könne. Neue Fenster, Dämmungen und Wärmerückgewinnung sollen den Energieverbrauch um ungefähr 20 Prozent senken.
Neues Wegeleitsystem soll im Nordflügel für Orientierung sorgen
Das neue Informations- und Wegeleitsystem soll auch im Nordflügel eingerichtet werden, da mit vielen Besuchern gerechnet werde. Dort befindet sich das Standesamt sowie das Ausländerbüro. Das Wegeleitsystem gibt es bereits im Ostflügel.
In den Treppenhäusern und Fluren sollen Monitore angebracht werden, die über Meldungen, Gefahren, Räumungshinweise und Veranstaltungen in den Ratssälen und Sitzungszimmern informieren sollen. Ein Navigationssystem im Inneren des Rathauses soll für Orientierung sorgen und die Besucher zukünftig gezielt vom Haupteingang zu den Büros bringen. Auch digitale Türschilder sind für alle Büros geplant. Diese seien notwendig, wenn nach dem Shared-Desk-Prinzip gearbeitet wird und nicht jeder Mitarbeiter immer im gleichen Büro sitzt.
Verbindungsbrücke zum Bochumer BVZ soll abgerissen werden
Im Zuge der Sanierung soll außerdem die Brücke, die das historische Rathaus mit dem Bildungs- und Verwaltungszentrum verbindet, abgerissen werden. Der zusätzliche Platz soll zukünftig anderweitig genutzt werden. Wie genau, stehe allerdings noch nicht fest. „Die neuen Nutzungen werden erst im Rahmen der weiteren Planungen und Abstimmungen festgelegt“, sagt Wißing.
Mit der Sanierung des Nordflügels ist die Stadt aber noch nicht am Ende der Bauarbeiten angelangt. Auch der Südflügel soll noch modernisiert werden. Damit soll dann die „zwingend erforderliche Instandsetzung des historischen Rathauses abgeschlossen“ sein, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Die Sanierung des Südflügels soll 2024/2025 beschlossen werden.