Bochum. Auftakt für das „Rathaus-Clubbing“: Das neue Format ging am Freitagabend im Innenhof des Bochumer Rathauses an den Start. So lief die Premiere.

Versprochen wurde ein magischer Abend. Alle Beteiligten (und das waren nicht wenige) hielten Wort: Das „Rathaus-Clubbing“ feierte am Freitagabend einen faszinierenden Auftakt. „Ich bin berührt“, strahlte Organisator Bertram Frewer vom städtischen Kulturbüro, als um 23 Uhr die Zugabe, Coldplays „Viva la Vida“, verklungen war.

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Das Rathaus sei „das Haus aller Bochumerinnen und Bochumer und nicht nur der Verwaltung“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch in seiner Begrüßung. Just dieser Philosophie folgt das neue Clubbing-Format, das im Rahmen der Bochum-Strategie 2030 konzipiert und finanziert wird. Fortan soll sich der 90 Jahre alte Behördenbau regelmäßig der Kultur öffnen, mit Konzerten, Lesungen, Theater und DJ-Partys.

Der Balkon des Standesamtes wurde beim „Rathaus-Clubbing“ als Showbühne genutzt: hier Sängerin Esther Brouns mit dem Classic-Night-Chor unter der Leitung von Susanna Keye.
Der Balkon des Standesamtes wurde beim „Rathaus-Clubbing“ als Showbühne genutzt: hier Sängerin Esther Brouns mit dem Classic-Night-Chor unter der Leitung von Susanna Keye. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Rathaus-Clubbing“ in Bochum: Balkon des Standesamts wird zur Showbühne

Der Open-Air-Auftakt, angedockt an den Bochumer Musiksommer, war verheißungsvoll. Hielt sich das Interesse an den Darbietungen der Artistin Sabeth Dannenberg und des Duos „Twin Swoosh“ noch in Grenzen, war der Konzertabend ab 21.30 Uhr ausverkauft. Zwei Wochen zuvor waren sämtliche 500 Karten bei BO-Marketing binnen 90 Minuten vergriffen.

Die besten Fotos vom Auftakt des Musiksommers und der Premiere des „Rathaus-Clubbing“ gibt es hier!

Wer kam, sah, sang und staunte. So hat man den vermeintlich tristen Rathaus-Innenhof noch nie erlebt. Die Fassaden: von allen Seiten farblich effektvoll illuminiert. Die Brunnen: lichttechnisch inszeniert. Der Balkon des Standesamts: umfunktioniert zur Showbühne. Die einzige fensterlose Front darüber: genutzt als Projektionsfläche für – jeweils auf die Songtitel abgestimmte – Bildmotive.

Classic-Night-Band wird vom 100-köpfigen Chor verstärkt

Musikalisch erfüllt wurde der Klangraum Innenhof von der Classic-Night-Band, bekannt u.a. aus der Zeche und dem Musikforum. Leiter Torsten Sickert, fuhr mit seiner Band groß auf: mit den bewährten Interpreten Esther Brouns, Silke Cosmar, Holger Auer und Andreas Paweletz; mit einem vierköpfigen Streicher-Ensemble; mit mehr als 100 Sängerinnen und Sängern des Classic-Night-Projektchores unter der Leitung von Susanna Keye.

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Anfangs fast andächtig, dann mit wachsender Begeisterung lassen die Zuschauer den Genuss für Ohren und Augen auf sich wirken. 90 Minuten bieten Band und Chor einen Mix aus Rock und Pop aus fünf Dekaden: Von „Hotel California“ über „Dancing Queen“ bis „I still haven’t found what I’m looking for“, von „Chasing Cars“ über „Don’t worry, be happy“ bis „Schatten an der Wand“, von „Über sieben Brücken musst du gehen“ über „Zombie“ bis „With or without you“.

Erstmals wurde der Rathaus-Innenhof zum „Regionalen Klangraum“. Das Format soll nun zur festen Einrichtung werden.
Erstmals wurde der Rathaus-Innenhof zum „Regionalen Klangraum“. Das Format soll nun zur festen Einrichtung werden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Weitere Clubbing-Veranstaltungen sollen folgen – dann im Rathaus

Zwei Songs stechen heraus: Queens „Who want’s to live forever“ in einer auf Keyboard und Vocals reduzierten und dadurch umso eindrucksvolleren Fassung (herausragend nicht nur hier: Sänger Holger Auer). Und Peter-Gabriels Anti-Rassismus-Klassiker „Biko“.

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Standing Ovations beenden eine beeindruckende „Clubbing“-Premiere, der in den nächsten Monaten weitere Veranstaltungen folgen sollen: dann im Rathaus, in den Sitzungssälen ebenso wie im Ratssaal. Die Classic-Night-Band steht für weitere Klangraum-Erlebnisse bereit. Torsten Sickert: „Wir kommen gerne wieder.“