Bochum-Gerthe. Schülerprojekt und Initiativen aus Bochum-Gerthe machen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes stark. Haus prägt das Stadtbild.
Die Schülerinnen und Schüler der „Kohlengräberland-Geschichtswerkstatt – Unterm Förderturm der Zeche Lothringen“ haben einen Antrag auf Denkmalschutz für das historische Gebäude des Gerther St. Maria-Hilf-Krankenhaus gestellt. Mit im Boot: die Bürgerinitiativen „Gerthe West - So nicht!“ und „Pro Gerthe e.V.“ sowie der „Bergmanns-Kameradschaftsverein (BKV) Glückauf Gerthe 1891 e.V.“.
Projektleiter Ulrich Kind: „Es liegen auch Unterschriften-Listen in Gerther Geschäften aus, zudem haben wir eine Online-Petition gestartet, um unser historisches Erbe im Bochumer Norden zu schützen.“
Abriss des Krankenhauses soll verhindert werden
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Mit der Unterschutzstellung wollen die Initiativen den Abriss des Altgebäudes verhindern. Im Aufruf heißt es: „Dieses Gebäude prägt unser Stadtbild und ist fester Bestandteil unserer Geschichte ,vor Ort’. Es diente nicht nur der Versorgung der Bergarbeiter und ihrer Familien, sondern stellte gerade auch während der Zeit des Naziterrors für Gerther Bürger, die im ,Blutkeller’ in der Hegelstraße gefoltert wurden, sowie für unzählige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter der Zechen und Industriebetriebe eine Oase der Menschlichkeit dar.“
Noch vor kurzer Zeit sei das Haus von der Stadt Bochum und den Stadtplanern als „architektonische Perle im Bochumer Norden“ bezeichnet. Zum 100-jährigen Bestehen wurde eine Informationstafel für diesen „historischen Ort“ aufgestellt.
Denkmalschutzantrag schon in den 1990er Jahren
Laut Auskunft des Fachamtes für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe wurde in den 1990er Jahren bereits ein erster Denkmalschutzantrag für das Krankenhaus gestellt. Die Antragsbegründung bezog sich seinerzeit jedoch ausschließlich auf die Gebäudesubstanz. In Hinblick auf die Umbauten und Erweiterungen in den Nachkriegsjahren wurde der Denkmalschutzantrag damals abschlägig beschieden.