Bochum. Bund und Land unterstützen Bochum bei der Aufnahme und Betreuung von Geflüchteten. Einen zweistelligen Millionenbetrag stemmt die Stadt selbst.
6,7 Millionen Euro erhält die Stadt Bochum aus dem Sondervermögen des Landes NRW für die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen. Sie will das Geld nach eigenen Angaben für die Unterhaltung bestehender Einrichtungen und die Versorgung der dort lebenden Menschen verwenden.
Flüchtlinge: Bund und Land unterstützt Bochum mit 14 Millionen Euro
Dazu zählen etwa die Unterbringungskapazitäten in der früheren Helios-Klinik in Linden. Auch die Folgekosten für zusätzliche Kapazitäten „Auf dem Esch“ in Wattenscheid sollen so finanziert werden. Der Bau weiterer Flüchtlingseinrichtungen sei vorerst nicht geplant, heißt es. Allerdings werde der weitere Bedarf für 2024 und für die Jahre danach „kontinuierlich geprüft“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
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Aktuell rechnet die Stadt mit Aufwendungen für Unterkunft und Betreuung von Flüchtlingen in Höhe von 31 Millionen Euro allein in diesem Jahr. 14 Millionen erhält sie voraussichtlich aus verschiedenen Töpfen von Bund und Land. Darunter sind die gerade bewilligten 6,7 Millionen Euro sowie ein Teil der sogenannten Bundesentlastung 2022, die auch in diesem Jahr abgerufen werden können (4 Millionen Euro), der laufenden Landespauschale von 3,3 Millionen Euro. Dazu kommen noch weitere Erträge von etwa 3,4 Millionen Euro hinzu, „die die Stadt selbst generiert, insbesondere aus Benutzungsgebühren“, so Stadtsprecher Peter von Dyk.
Stadt trägt allein 2023 Kosten von 14 Millionen Euro
Die verbleibenden 14 Millionen Euro trägt Bochum selbst. In den vergangenen Jahren waren die aus dem städtischen Haushalt zum Teil sogar noch höher. Noch nicht errechnet sind die Aufwendungen für die unbegleiteten Minderjährigen. Diese werden grundsätzlich, so die Stadt, vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernommen.
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Hergerichtet werden derzeit die Flüchtlingseinrichtungen „Auf dem Esch“ mit einer Kapazität von 300 Personen sowie dass frühere Studentenwohnheim „Sumperkamp“ in Querenburg. Dort sollen bis zu 100 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Platz finden. Weitere 300 Menschen könnten in der Erstaufnahme am Harpener Feld untergebracht werden.
Geflüchtete sind vor allem in fünf Stadtteilen untergebracht
In Bochum sind derzeit 2070 geflüchtete Menschen untergebracht (Stand Ende Februar). Das sind etwa 500 Personen mehr als noch vor einem halben Jahr. Zugewiesen durch die Bezirksregierung wurden viele Menschen vor allem in den Monaten September bis Dezember 2022. Allein im November waren es 146. Seit Beginn des Jahres hat diese Zuweisung wieder spürbar abgenommen. So wurden im Februar 2023 lediglich noch 24 Personen zugewiesen.
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Die meisten Geflüchteten sind aktuell in Langendreer (315), Querenburg (269), Höntrop (257), Harpen-Rosenberg (186) und Linden (164) untergebracht. Die Stadtteile mit den wenigsten untergebrachten geflüchteten Menschen sind Südinnenstadt (4), Weitmar-Mark (8), Riemke (10), Stiepel (11) sowie Eppendorf und Hordel (je 12).
Die Hälfte aller von der Stadt untergebrachten Flüchtlinge lebt in Wohnungen
Die 2070 Personen leben in von der Stadt Bochum angemieteten Wohnungen (1032), mobilen Wohnanlagen (384), komplett angemieteten Häusern (383), Schulen (132), Übergangsheimen (120) und Hotels (19). Die meisten kommen aus der Ukraine (410), aus Syrien (313) und aus Afghanistan (235).