Bochum. 1000 Plätze für Geflüchtete hält Bochum als Puffer für einen Notfall bereit. Eine Vorratsfläche für Krisenzeiten wird gerade eingerichtet.

Mehr als 2000 geflüchtete Menschen leben zur Zeit in Bochum. Für weitere 1000 Personen will die Stadt Unterbringungsmöglichkeiten vorhalten. 300 Plätze werden gerade „Auf dem Esch“ in Wattenscheid eingerichtet.

1000 Plätze für Geflüchtete dienen als Puffer

Die vorsorglich geschaffenen Kapazitäten sollen als Puffer dienen bis zur Vermittlung der Flüchtlinge in Wohnungen. Das betreffende Gelände in Wattenscheid ist neben einem Areal „Auf der Heide“ in Altenbochum als Vorratsfläche für Krisen- und Katastrophenfälle vorgesehen. „Der Fall, dass geflüchtete Menschen eine Unterkunft benötigen, fällt in diesen Rahmen“, so eine Sprecherin der Stadt.

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Nötig sind die zusätzlichen Kapazitäten aus Sicht der Verwaltung, weil es keine verlässliche Prognose mit Blick auf die Dauer und den Verlauf des Kriegs in der Ukraine „und somit auch der weiteren Entwicklung der Flüchtlingsbewegung“ gebe. „Um darauf vorbereitet zu sein, ist es dringend erforderlich, weitere Auffangunterkünfte im Bochumer Stadtgebiet ‘einzugsbereit’ vorzuhalten“, heißt es.

Zwei Leichtbauhallen werden aufgestellt, drei weitere könnten folgen

Aktuell werde die Fläche „Auf dem Esch“ vorbereitet. Dort werden nach Auskunft der Stadt zunächst zwei Thermoleichtbauhallen aufgestellt; eine zur Unterbringung und eine zur Versorgung von Flüchtlingen. Bei Bedarf können drei weitere Hallen kurzfristig aufgestellt werden, heißt es. Zudem stehen 20 Container zur Verfügung. „Diese werden als weitere Unterbringungs- und Mitarbeitercontainer vorgehalten, um auch hier kurzfristig reagieren zu können“, so die Sprecherin.

Weitere Unterbringungsmöglichkeiten bestehen bereits an folgenden Stellen: Unterstraße (Langendreer, 280 Personen), ehemalige Helios-Klinik (Linden, 210), Hotels (120), Turnhalle Westring (Innenstadt, 60).

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Eine Sporthalle in jedem Bezirk zur Unterbringung vorgesehen

Weitere 500 Plätze könnten, so die Stadt, eingerichtet werden auf der zweiten Vorratsfläche „Auf der Heide“ und in einem ehemaligen Studentenwohnheim. Sollten auch diese Plätze nicht ausreichend oder rechtzeitig zur Verfügung stehen, „ist in jedem Stadtbezirk zunächst eine Sporthalle als Aktivierungspotenzial für den Notfall weiterer Pufferunterbringungsmöglichkeiten vorgeplant“, heißt es in einer Verwaltungsmitteilung. Diese Hallen werden zur Zeit aber nicht frei gehalten oder eingerichtet.

4,4 Millionen Euro kostet der Kauf von insgesamt fünf Leichtbauhallen, von Wohnraumcontainern, Sanitärcontainern, Innenausbau und „weißer Ware“.