Bochum. In der Reihe „Meisterstücke“ zeigt der Violinist Josef Špaček große Präsenz. Mit Dirigent Sylvain Cambreling steht eine Legende am Pult.

Zur Reihe „Meisterstücke“ hatten sich die Bochumer Symphoniker zwei illustre Gäste ins Anneliese-Brost-Musikforum eingeladen. Am Pult stand Sylvain Cambreling, ein Ausnahmedirigent, der im Laufe seiner Karriere schon viele große Orchester leitete, und der sich durch seine Originalität und sein außerordentliches musikwissenschaftliches Wissen einen exzellenten Ruf erarbeitet hat.

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Konzert der Bochumer Symphoniker mit Ausnahmedirigent

Außerdem durfte sich das Publikum auf den tschechischen Solo-Geiger Josef Špaček freuen, einen der erfolgreichsten Künstler seiner Generation. Unter dem Motto „Getanzt“ standen zwei Ballettmusiken auf dem Programm: „La Péri“ von Paul Dukas und Igor Strawinskys „Petruschka“. Dazu erklang die Fantasie für Violine und Orchester des tschechischen Komponisten Josef Suk.

Suk, selbst Geiger und bestens vertraut mit dem Instrument, hat mit seiner Fantasie ein Werk geschaffen, das dem Solisten einiges abverlangt. Und Špaček zeigte mit der Partie tatsächlich alle Facetten seines Könnens. Er gibt den modernen Passagen die nötige Aggressivität, um dann wieder zart und behutsam aufzuspielen – ein Solist mit beeindruckender Präsenz.

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Wilde Jahrmarktszene wird geradezu körperlich spürbar

Nach der Pause folgte „Petruschka“ in der zweiten Fassung von 1947, die Igor Strawinsky für die von Sergej Diaghilev geleiteten „Ballets russes“ schrieb. Cambreling führte die Symphoniker zu großer Leistung, beherrschte eindrucksvoll das komplexe Werk mit seiner prallen Ästhetik, den rasanten Tempowechseln und musikalischen Gegensätzen.

Die wilde Jahrmarktszene, der Tanz der Puppen und die tragische Liebe Petruschkas wurden für die Dauer des Stücks geradezu körperlich erfahrbar. Ein großer Abend, der vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

Noch einmal am Freitag, 27. Januar, um 20 Uhr. Karten: 0234 910 8666