Bochum. Jahr für Jahr zeigen die „Bochumer Themen“ die wichtigsten Ereignisse im Leben der Stadt. Zum Geburtstag gibt es eine Ausstellung im Stadtarchiv.
Seit 1953 hält die Stadt Bochum die wichtigsten Ereignisse des Jahres auf Film fest. Inzwischen sind die „Bochumer Themen“, auch als Jahresschauen bekannt, zu einer einzigartigen Quelle der Stadtgeschichte geworden: „Ich kenne keine andere Stadt in Deutschland, die dies über so viele Jahre kontinuierlich verfolgt“, sagt Kai Rawe, Leiter des Stadtarchivs.
Auch interessant
Stadtfilme werden seit 1953 in Bochum gedreht
In diesem Jahr feiern die Bochumer Stadtfilme ihr 70-jähriges Bestehen: Jedes Jahr werden die meist halbstündigen Filme von der Pressestelle der Stadtverwaltung herausgegeben und erfreuen sich enormer Beliebtheit. Die Vorstellungen im Archivkino des Stadtarchivs sind regelmäßig gut besucht.
Es gibt die Filme auf DVD (7,50 Euro) und Blu-ray (9,50 Euro) unter anderem in der Touristinfo (Huestraße 9) und im Bürgerbüro Mitte (Historisches Rathaus). Die Jahrgänge 2020 und 2021 finden sich kostenfrei auf dem Youtube-Kanal der Stadt. „Wenn jemand bei uns einen der Filme sehen möchte, dann machen wir das nach Terminabsprache möglich“, sagt Rawe. Die aktuellen Bochumer Themen 2022 sind am Donnerstag, 23. Februar, um 19 Uhr erstmals im Stadtarchiv zu sehen.
Ausstellung und Vortrag zum 70-jährigen Bestehen der Stadtfilme
Zum runden Geburtstag plant das Stadtarchiv ab Mai eine große Ausstellung unter dem Titel „Bochum im Film“: „Dann werden wir eintauchen in die Geschichte dieser wunderbaren Filmreihe“, sagt Rawe. Fotos der Dreharbeiten sollen ebenso gezeigt werden wie die Drehbücher, die Filmhefte und natürlich die Filme selbst. „In früheren Jahren waren die Bochumer Symphoniker an der Vertonung beteiligt“, erzählt Rawe. „Das weiß heute kaum noch jemand.“
Einer, der sich mit der Geschichte der Jahresfilme auskennt wie kaum ein zweiter, ist Markus Lutter vom Bildarchiv der Stadt. Bei einem gewiss unterhaltsamen Vortrag am Mittwoch, 3. Mai, um 19 Uhr blickt er im Stadtarchiv (Wittener Straße 47) auf diese besondere Bochumer Tradition zurück. Eintritt frei.
Auch interessant
Vortrag über das Ruhrgebiet im Ersten Weltkrieg
Daneben plant das Stadtarchiv in diesem Jahr eine Vielzahl interessanter Ausstellungen, Vorträge und Filmvorführungen. So erzählt etwa der Film „Saitenblicke“ am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr die Geschichte von Hans Grumbt: Der selten gezeigte Film aus dem Jahr 1980 zeigt, wie Grumbt der Stadt die bedeutende Instrumentensammlung schenkte, die bis heute im Haus Kemnade zu sehen ist.
Im Vortragsprogramm finden sich Beiträge unter anderem von Prof. Manfred Rasch über das Ruhrgebiet im Ersten Weltkrieg (15. Februar, 19 Uhr) und von Hans H. Hanke über das Bochumer Glockenspiel, das bis heute in Hiroshima erklingt (8. März, 19 Uhr). Voraussichtlich ab August plant das Stadtarchiv eine umfassende Ausstellung zur Geschichte des VfL Bochum.
Das komplette Programm: bochum.de/stadtarchiv