Bochum. Mit Stücken von Jean Sibelius und Johannes Brahms starten die Symphoniker majestätisch schön ins neue Jahr. Ein Werk zu Beginn lässt aufhorchen.

Mag es draußen noch so regnen und stürmen, diese Konzerte verlässt niemand mies gelaunt: In seiner beliebten Reihe „Von Herzen“ gönnt Generalmusikdirektor Tung-Chieh Chuang den Zuhörern im Anneliese-Brost-Musikforum in Bochum ausschließlich Stücke von vollendeter Pracht und Schönheit.

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Bochumer Symphoniker geben zwei Konzerte im Musikforum

Die Komponisten Jean Sibelius und Johannes Brahms, denen in dieser Spielzeit die besondere Aufmerksamkeit gilt, erweisen sich dabei erneut als verlässliche Verbündete. Bei zwei gut besuchten Konzerten der Bochumer Symphoniker am Wochenende schwelgen die Besucher in einer Aura des Wohlgefühls.

Wobei: So ganz stimmt das nicht. Zumindest die ersten zehn Minuten besitzen einige Ecken und Kanten. Aufregend ist es, was die Komponistin Chia-Ying Lin in ihrem Stück „Ascolsia“ bietet, das als europäische Erstaufführung erklingt. Mit liebenswerter Verrücktheit und der Chuzpe eines Altmeisters mischt die 1990 geborene Taiwanesin asiatische Klänge mit westlichen Einflüssen. Es scheppert, tropft und schwingt aus allen Ecken, der erste Geiger bekommt sein eigenes Solo, die Symphoniker spielen sich in einen wahren Rausch.

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Höchstleistungen von junger Violinistin aus Moldawien

Die moldawische Violinistin Alexandra Conunova steht im Mittelpunkt des Konzerts für Violine und Orchester von Jean Sibelius, das von jedem Solisten hohe Virtuosität und Spielfreude verlangt. Conunova meistert die spielerischen Hürden so wagemutig wie bravourös, das Stück erfordert Höchstleistungen. Immer wieder wischt sie sich die Tränen aus den Augen, wohl vor Glück, aber gewiss auch vor Anstrengung.

Majestätisch schön und voller Liebe: So klingt das dritte Symphoniekonzert von Johannes Brahms, durch das Tung-Chieh Chuang sein Orchester mit einem breiten Lächeln führt, es gibt verdienten, donnernden Beifall.