Bochum. Immer wieder kommt es in Bochum im Zusammenhang mit Gas zu größeren Einsätzen von Feuerwehr und Stadtwerken. Ein Überblick.

Ein Leck an einer unterirdischen Gasleitung hat die verheerende Explosion im Januar 2023 in Bochum-Linden ausgelöst. Bei Bauarbeiten in der Nachbarschaft, bei denen Kabelschächte für Glasfaserkabel gebohrt wurden, war Stunden zuvor die Gasleitung beschädigt worden. Am 11. September hat der Strafprozess gegen zwei Bauarbeiter begonnen, die für das Unglück verantwortlich sein sollen.

Ursache für Haus-Explosion gefunden

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© Funke Foto Services | Alexandra Roth
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Gasaustritt in einem Supermarkt

In der Vergangenheit hat es in Bochum immer wieder Unfälle und Unglücke im Zusammenhang mit Gas gegeben. So wurden am 3. November 2013 nach einem Gasaustritt in einem Supermarkt an der Alleestraße insgesamt 22 Menschen mit Atemwegsreizungen ins Krankenhaus gebracht. 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren damals vor Ort. Woher das Gas kam, blieb unklar.

Gut zwei Jahre zuvor, am 15. Juli 2011, entgingen Mieter eines Mehrfamilienhauses in Weitmar nur knapp einer Katastrophe. Aus einer defekten Leitung war Gas ausgeströmt.

Maschine schlitzt Gasleitung auf

Einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei hatte am 22. April 2010 eine beschädigte Gasleitung an der Herner Straße in Riemke ausgelöst. Der Fahrer einer Spezialfräsmaschine hatte in Höhe des ehemaligen Möbelgeschäftes Unger die Straße aufgefräst und dabei eine Niederdruckleitung der Stadtwerke Bochum auf einer Länge von mehreren Metern aufgeschlitzt. Sofort entwich das Gas und entzündete sich explosionsartig, als der Fahrer seine tonnenschwere Spezialmaschine zurücksetzen wollte. Das 800.000 Euro teure Gerät brannte aus. Der 52-Jährige erlitt Verbrennungen ersten und zweiten Grades an den Händen und im Gesicht. Die anderen Arbeiter konnten sich durch beherzte Sprünge in Sicherheit bringen. Der Verkehr der U-Bahn U 35 wurde kurz unterbrochen, auf der A 43 lösten Schaulustige, die den Brand beobachteten, stockenden Verkehr aus. Am Ende stelle sich heraus, dass die Ursache eine Verkettung unglücklicher Umstände war.

Vermeintliches Unglück entpuppt sich als Verbrechen

Auch bei der Explosion eines völlig zerstörten Zweifamilienhauses in Harpen im August 2010 schien Gas eine Rolle zu spielen. Allerdings war die Gastechnik im Haus in Ordnung. Die Kriminalpolizei fand heraus, dass Einbrecher im Erdgeschoss großflächig mehrere Liter Benzin verschüttet und entzündet hatten.

Auch in der jüngeren Vergangenheit gab es immer wieder Vorfälle mit ausgetretenem Gas. Sie gingen allesamt glimpflich aus. So haben Handwerker Anfang Dezember 2021 bei Bauarbeiten in einem leerstehenden Bauernhof eine Gasleitung beschädigt. Dadurch strömten, so die Feuerwehr, „größere Mengen Gas in das Gebäude“.

Undichte Leitungen schnell entdeckt

Im August 2022 sorgten binnen weniger Tage zweimal Gasaustritte für Einsätze von Feuerwehr und Stadtwerke. In beiden Fällen, sowohl unweit des S-Bahnhofs Höntrop als auch an der Hattinger Straße, konnten undichte Leitungen schnell entdeckt und abgesperrt werden.