Bochum. .
Gas-Alarm in Weitmar: Was anfangs als Benzingeruch gedeutet worden war, entpuppte sich für die Bewohner des Hauses Kaulbachstraße 1 als explosive Gefahr. Die ist mittlerweile gebannt.
Ein Go-Cart war Auslöser der skurrilen Ereignisse. Am vergangenen Wochenende war ein Kind auf dem benzinbetriebenen Fahrzeug umhergedüst. Anschließend wurde der Flitzer im Keller abgestellt. Hier nahm ein aufmerksamer Bewohner am Montagmorgen einen stechenden Geruch wahr. „Gas!“, mutmaßte der Mieter und alarmierte sofort die Stadtwerke.
„Quatsch. Das ist der Benzingestank von dem Cart“, glaubten die Mitbewohner, die „total baff“ waren, als Stadtwerke-Außendienstler nicht nur den Gashahn zudrehten, sondern auch alle 16 Gaszähler abbaute. „Und das wegen eines Go-Carts!“, beschwerten sich die Bewohner am Mittwochmittag bei der WAZ. „Wir haben seit zwei Tagen kein heißes Wasser mehr, müssen uns mit Katzenwäsche begnügen“, berichtete Renate Hammer. „Meine Frau ist behindert. Wie sollen wir tagelang ohne Gas klarkommen?“, fragte Heinz Hippert.
Gasverlust in erheblicher Menge
Um so erstaunlicher die Auskunft der Stadtwerke: In dem Wohnhaus ist es tatsächlich zu einem Gasaustritt gekommen. „Eine Leitung ist undicht. Unsere Experten haben einen Gasverlust von einem Liter pro Stunde gemessen. Das ist eine erhebliche Menge. Es war Gefahr im Verzug“, erklärt Pressesprecher Thomas Schönberg. Der sofortige Ausbau der Zähler sei vorgeschrieben. „Die komplette Anlage muss außer Betrieb genommen werden. Die Sicherheit hat oberste Priorität. Jetzt ist der Hausbesitzer am Zug.“
Das ist die Deutsche Annington, die gestern gegenüber der WAZ das Leitungsleck bestätigte. „Der Auftrag für die Reparatur ist erteilt. Allerdings wird es einige Tage dauern, bis die Gaszufuhr wieder hergestellt werden kann“, so Sprecherin Katja Weisker.
Mieter sind Gas-Gefahr entkommen
Die Mieter an der Kaulbachstraße wurden gestern per Aushang über den Gas-Schaden informiert. Die Deutsche Annington kündigt an, die Bewohner zu entschädigen. „In solchen Fällen besteht ein Recht auf eine Mietminderung. Die Bewohner können sich bei uns melden. Das wird unbürokratisch geregelt“, versichert Katja Weisker.
Derweil herrscht an der Kaulbachstraße Erleichterung, dass man der Gas-Gefahr entkommen ist. Zu verdanken ist dies dem Bewohner, der einen richtigen Riecher bewiesen und mit dem Anruf bei den Stadtwerken das einzig Richtige getan hat.