Bochum. . Fast zwei Dutzend Menschen sind am Samstag in einem Supermarkt in Bochum durch einen Gasaustritt verletzt worden. Insgesamt kamen 22 Menschen mit Atemwegsreizungen ins Krankenhaus. Ein Mensch wurde sogar schwer verletzt. Woher das Gas kam, ist unklar.

In einem Supermarkt an der Alleestraße in der Bochumer Innenstadt sind am späten Samstagnachmittag 22 Kunden und Mitarbeiter verletzt worden. Durch einen Gasaustritt, dessen Ursache bisher unklar ist, erlitten sie Reizungen der Atemwege. Alle wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine Person wurde sogar schwer verletzt. Sie sei sehr kurzzeitig bewusstlos gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Simon Heußen der WAZ. Neun Menschen seien mittelschwer, zwölf leicht verletzt worden. Unter den Verletzten befänden sich auch vier Kinder.

Als der Alarm um 17.13 Uhr in der Leitstelle einging, war nur von einem Verletzten die Rede. Als die Rettungskräfte vor Ort eintrafen, klagten aber immer weitere Geschädigte über Atemprobleme. Die Beschwerden seien laut Feuerwehr im Bereich der Kassen aufgetreten. Nach und nach erschienen insgesamt 110 Einsatzkräfte von allen drei Feuer- und Rettungswachen und auch Freiwillige Feuerwehrkräfte am Supermarkt, um für alles gewappnet zu sein. Drei Notärzte waren dabei. Fünf Rettungswagen und drei Krankenwagen kamen hinzu. Ein Leitender Notarzt koordinierte die Versorgung.

Messungen in allen Bereichen und Räumen des Gebäudes

Die Feuerwehr führte sofort Messungen in allen Bereichen und Räumen des Gebäudes durch. Das Ergebnis war aber negativ - es konnte kein Gas festgestellt werden. Die Ursache für den vorherigen Austritt blieb rätselhaft.

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Gegen 19.15 Uhr wurde der Feuerwehreinsatz beendet. Nachher öffnete der Supermarkt wieder seine Türen für die Kunden.

Es wird nun spekuliert, dass jemand den Reizstoff vorsätzlich versprüht haben könnte. Aus Kreisen der Feuerwehr kam die Überlegung, dass ein Reizgas über eine Frischluftzufuhr in die Räumlichkeiten des Supermarktgebäudes hineingeblasen worden sein könnte. Das wäre dann unterwegs zwar verwirbelt und verdünnt worden, könnte aber je nach Dosis trotzdem Reizungen auslösen. Die Polizei wollte dazu gestern keinerlei Stellung abgeben. Sie ermittelt jetzt in dem seltsamen Fall.