Bochum.
Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei in Riemke. Meterhohe Flammen schlugen am Donnerstagmorgen aus einer beschädigten Gasleitung. Gegen 9.49 Uhr hatte eine Fräsmaschine das Rohr an der Herner Straße aufgeschlitzt. Mittlerweile ist die Straße zum Teil wieder für den Verkehr freigegeben.
Eine gewaltige Rauchwolke stand den Vormittag über dem Bochumer Stadtteil Riemke. Feuerwehr und Polizei hatten den Umkreis der Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Seit 9.37 Uhr befand sich der Stadtteil im Ausnahmezustand. Zeugen vor Ort schilderten die Lage dramatisch: „Immer noch schlagen meterhohe Flammen aus dem auf einer Länge von mehreren Metern aufgeschlitztem Gasrohr.“
Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer einer Spezialfräsmaschine, die in Höhe des ehemaligen Möbelgeschäftes Unger die Straße auffräste, eine Niederdruckleitung der Stadtwerke Bochum auf einer Länge von mehreren Metern aufgeschlitzt. Sofort entwich das Gas und entzündete sich explosionsartig, als der Fahrer seine tonnenschwere Spezialmaschine zurück setzen wollte. Er erlitt leichte Verletzungen und musste ins Krankenhaus. Der 52-jährige Mann erlitt Verbrennungen ersten und zweiten Grades an den Händen und im Gesicht. Die anderen Arbeiter konnten sich durch beherzte Sprünge in Sicherheit bringen. Andere Personen seien nicht verletzt worden, so der Einsatzleiter der Feuerwehr.
Ein Haus wurde evakuiert
Die Feuerwehr sperrte den Unglücksort sofort ab, konnte aber nicht verhindern, dass die Maschine, die auch rund 800 Liter Diesel in ihren Tanks hatte, komplett ausbrannte.Die Feuerwehr evakuierte umgehend die umliegenden Mehrfamilienhäuser. 50 Menschen fanden in einem Bus der Bogestra vorübergehend Unterschlupf. Auch ein Hochhaus und ein Zoomarkt auf der anderen Straßenseite mussten geräumt werden. Wie groß der Schaden ist, steht noch nicht fest.
Die Feuerwehr kühlte das Gebäude, um ein übergreifen der Flammen zu verhindern. Auch ein Hochhaus wurde geräumt. WAZ-Volontär Arne Poll war vor Ort: „Auch auf der Autobahn A43 stockte der Verkehr, weil Schaulustige aus dem Auto den Brand verfolgen.“ Erst gegen 12.30 Uhr war die Gefahr endgültig gebannt. So lange dauerte es, bis die Stadtwerke die Gaszufuhr unterbrochen hatten. „Wir haben zunächst den Druck ‘runtergefahren, um die Explosionsgefahr zu vermindern“, sagt Stadtwerke-Sprecher Thomas Schönberg. Dann gruben Arbeiter vor und hinter der Einsatzstelle Löcher, um kontrolliert an die Leitung zu gelangen. Einen Absperrhahn gibt es nicht.
Wie konnte es zu dem Unglück kommen? „Es gibt Pläne mit der genauen Lage der Gasleitungen“, sagt Schönberg. Diese stünden auch den Bauunternehmen zur Verfügung. Die Arbeiter hätten von der Leitung wissen müssen. Die Kriminalpolizei ermittelt. Der Verkehr der U-Bahn U 35, die direkt unter der Stelle fährt, wurde kurz unterbrochen. Die Herner Straße blieb bis zum Nachmittag voll gesperrt. Es bildeten sich Staus.
.