Bochum. 139 neue Projekte sind am Tag der Architektur in NRW zu besichtigen. Vier davon in Bochum: aus den Bereichen Freizeit, Wissenschaft und Wohnen.

Es ist „das“ Wochenende für Architekturfreunde in Nordrhein-Westfalen. 139 neue, spannende Gebäude und Projekte können am Samstag und Sonntag, 18./19. Juni, in 76 Städten und Gemeinden besichtigt werden – darunter vier in Bochum. Und die sind alle höchst unterschiedlich.

Am Tag der Architektur dürfen Besucher wieder innen und außen gucken

Die beste Nachricht vorneweg. Nachdem zwei Jahre coronabedingt das Motto galt „Nur Gucken, nicht Reingehen“, können bei der mittlerweile 27. Auflage des Tags der Architektur alle Bauprojekte tatsächlich wieder innen und außen besichtigt werden. „Wir alle wünschen uns, dass die Menschen endlich wieder die Möglichkeit haben, Architektur vor Ort zu erleben und sich mit Architektinnen und Architekten persönlich auszutauschen“, so Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW.

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139 Objekte können besichtigt werden. Wer schauen, aber in Bochum bleiben will, hat die folgenden vier Projekte zur Auswahl:

1. Freizeitanlage „Am Hausacker“

Am Hausacker in Riemke ist auf einem ehemaligen Sportplatz eine Freizeitfläche für Jung und Alt entstanden.
Am Hausacker in Riemke ist auf einem ehemaligen Sportplatz eine Freizeitfläche für Jung und Alt entstanden. © FFS | Olaf Ziegler

Landschaftsarchitektin Martina Hoff hat den ehemaligen Sportplatz zu einem grünen Herzstück in Riemke umgewandelt – und das unter der Beteiligung von Anwohnern, Vereinen und zukünftigen Nutzern. Auf 18.000 Quadratmetern sind eine multifunktionale Freilufthalle, ein Spielplatz mit Wasser-Matschbereich, eine Calisthenics-Anlage für Kraft- und Ausdauertraining sowie Fitnessgeräte, eine Bouleanlage und vermietbare Holzhäuser entstanden. Die ersten Erfahrungen mit dem spannenden Gelände sind positiv, es kommt offenbar glänzend bei den Bochumerinnen und Bochumern an.

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Adresse: Am Hausacker 43a, Termin: So., 19. Juni, 14 - 16 Uhr

2. Forschungszentrum ZGH der Ruhr-Uni

Das ZGH an der Ruhr-Uni wird mit dem Geländegefälle unauffällig zum Teil der Landschaft.
Das ZGH an der Ruhr-Uni wird mit dem Geländegefälle unauffällig zum Teil der Landschaft. © RUB | Helen Hundt

Eine begrünte Dachterrasse, staubfreie Reinräume, millionenteure Instrumente und eine anderthalb Meter dicke Bodenplatte – das sind Eckpunkte des Zentrums für grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe /ZGH) der Ruhr-Universität Bochum. Positioniert ist es in Form eines Vielecks zwischen den Gebäuden IA und IB auf dem Uni-Campus in Querenburg. Der Neubau bietet etwa 80 zusätzlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Platz, um Höchstleistungswerkstoffe zu erforschen.

Das Erdgeschoss erweitert sich als ein Flachbau, der mit dem Geländegefälle unauffällig zum Teil der Landschaft wird. Die über alle Geschosse reichende Eingangshalle wird zum identitätsstiftenden Zentrum. Entworfen hat das ZGH Architekt Eckhard Gerber aus Dortmund, der in Bochum u. a. den künftigen Stadtturm am Hauptbahnhof und im Auftrag des Essener Immobilienentwicklers Kölbl Kruse für Mark 51/7 in Laer zwei Bürogebäude entworfen hat.

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Adresse: I-Nordstraße, Termin: Sa, 18. Juni, 10 - 12 Uhr

3. Studierendenwohnungen

Bochums fortschrittlichstes Studentenwohnheim an der Laerheide wurde 2021 mit dem Architekturpreis NRW ausgezeichnet.
Bochums fortschrittlichstes Studentenwohnheim an der Laerheide wurde 2021 mit dem Architekturpreis NRW ausgezeichnet. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Bochums „fortschrittliches Studentenwohnheim“ mit Wohnungen für 258 Studierende ist in Querenburg entstanden. Die Gebäude wurden im Passivhausstandard ausgeführt und vorwiegend aus vorgefertigten Holzelementen errichtet, was zur guten Ökobilanz und einer deutlichen Bauzeitverkürzung geführt hat. Das Projekt wurde mit dem Architekturpreis NRW 2021 ausgezeichnet. „Die drei Häuser sind extrem energieeffizient, obwohl man es ihnen von außen gar nicht ansieht“, so Architekt Christian Schlüter von ACMS Architekten in Wuppertal. So werde die Stromversorgung durch eine Photovoltaik-Anlage unterstützt, dezentrale Lüftungsanlagen sorgen für ein angenehmes Klima.

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Adresse: Laerheidestr. 4-8, Termin: Sa., 18. Juni, 15 - 18 Uhr (Führungen jeweils zur vollen Stunden)

4. Neubau eines Doppelhauses

Architektin Maren Kolbe hat das Doppelhaus als KfW-Effizienzhaus 55 mit Geothermie, Lüftungsanlage, Gründach und Photovoltaik errichtet. Die Vorbauten bieten Abstellräume für Fahrräder und ein großzügiges Vordach. Im Staffelgeschoss wird mit einer durchgängigen Glasfuge die Trennung zur anderen Haushälfte erkennbar und schafft einen hellen Treppenraum. „Der Grundriss ist offen gestaltet, die Luftlöcher zwischen den Ebenen schaffen interessante Blickbeziehungen, Lichtspiele und Kommunikation zwischen den Ebenen“, so die Architekturkammer.

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Adresse: Alarichstr. 65, Termin: Sa., 18. Juni, 14 - 18 Uhr; So., 19 Juni, 13 - 16 Uhr

Die Kammer präsentiert den „Tag der Architektur“ in einem Katalog und einer Online-Bilddatenbank – www.aknw.de .