Bochum. Bochums künftiges Glasfasernetz hat einige weißen Flecken. Die werden mit Millionen aus Berlin und Düsseldorf beseitigt. So sieht der Plan aus.

Eine vor einigen Tagen verabschiedete Partnerschaft der Glasfaser Ruhr GmbH und der Telekom beschert Bochum in den nächsten Jahren den möglichen Ausbau des Glasfasernetzes für mehr als 90 Prozent aller Haushalte in der Stadt. Und nun gibt es auch eine Lösung für die über das gesamte Stadtgebiet verstreuten „weißen Flecken“ – die aus wirtschaftlichen Gründen nicht im Erschließungsplan der beiden Unternehmen liegen.

Bochum und Bezirksregierung haben über Ausschreibung gestritten

Etwa 18 Monate nach der eigentlichen Bewilligung erhält Bochum nun einen Förderscheck in Höhe von 10,54 Millionen Euro vom Bund, um jene „weißen Flecken“ mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen.

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Das Geld hatte Berlin bereits Anfang 2020 zugesagt, wurde aber von der Bezirksregierung Arnsberg nicht ausgezahlt, da diese mit der Stadt über den korrekten Inhalt einer Ausschreibung für die Ausführung der Anschlussarbeiten gestritten hat. Die Folge: Es musste neu ausgeschrieben werden. „Leider hat das alles bis heute gedauert“, so Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung.

Immerhin ist bereits Bewegung in die Sache gekommen. Bochum hat den Ausbau des Glasfasernetzes an einigen Stellen mit eigenen Mittel begonnen – so etwa an Schulen. Außerdem habe das Land Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellt, ebenfalls 10,54 Millionen Euro zu zahlen, wenn die Bundesförderung fließen sollte. Das ist nun geschehen.

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133 Kilometer Glasfaserkabel werden mit Fördermillionen finanziert

Binnen drei Jahren sollen nun mit den 22 Millionen Euro aus Berlin und Düsseldorf insgesamt 133 Kilometer Glasfaser gelegt werden, um die bislang 1250 nicht versorgten Bereiche in der Stadt mit schnellem Internet auszustatten. „Damit wird der eigenwirtschaftliche Breitbandausbau der Telekom und Glasfaser Ruhr und das Gigabitnetz von Vodafone optimal ergänzt“, frohlockt Ralf Meyer.

Dabei geht es um um 3000 Haushalte und 800 Gewerbebetriebe. Mit den Fördermitteln wird die Wirtschaftsentwicklung nach eigenen Angaben nun ein Telekommunikationsunternehmen mit der Umsetzung beauftragen. Die Gesamtkosten sollen bei etwa 25 Millionen Euro liegen.

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Stadtwerke-Tochter investiert 185 Millionen Euro

Insgesamt 185 Millionen Euro will die Glasfaser Ruhr GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Bochum, in den nächsten zehn Jahren investieren, um 1400 Kilometer Glasfaserkabel für bis zu 134.000 Anschlüsse im gesamten Stadtgebiet zu verlegen. Sie hat das Netz langfristig an die Telekom vermietet und finanziert so den Ausbau.