Bochum. Der Förderturm des Deutschen Bergbaumuseums Bochum ist in die Jahre gekommen. Nun soll er saniert werden. Die Pläne gehen sogar darüber hinaus.
Fast 80 Jahre alt ist der Förderturm über dem Deutschen Bergbaumuseums (DBM). Und allmählich hat eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Bochum eine Sanierung nötig. Das soll nun in den nächsten Jahren geschehen. Das DBM will die Chance nutzen, um das 71 Meter hohe Stahlbauwerk auch noch aufzuwerten.
Förderturm soll besteigbar werden
„Wir wollen den Förderturm für jeden Besucher besteigbar machen“, sagt Christian Kalinowski, der Verwaltungsdirektor des Museums. Bislang ist die Treppe lediglich als Wartungs- und Rettungsweg nutzbar. Durch eine Erneuerung der Treppenanlage, die voraussichtlichen „einen Käfig“ erhalten soll, wäre er dann erstmalig auch für die Öffentlichkeit dauerhaft begehbar. Derzeit gehen die Planer davon aus, dass Besucher spätestens von 2025 an hinaufgehen und dann mit dem Aufzug wieder hinunterfahren können.
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Damit nicht genug. Künftig soll der Turm auch noch besser und intensiver beleuchten werden können – etwa bei besonderen Ereignissen oder um Botschaften wie etwa Solidarität für die Ukraine transportieren zu können. „Durch individuell einstellbare Farbtöne könnte das Fördergerüst dann als herausragendes Bochumer Objekt mit Symbolkraft bei öffentlichen regionalen und nationalen Aktionen eingesetzt werden“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage der Stadt.
Größtes Sammlungsobjekt des Bergbaumuseums
„Zwei Farben sollten möglich sein“, so Christian Kalinowski Aus technischen Gründen wäre aber die Abbildung der Regenbogenfarben wahrscheinlich nicht möglich. Dennoch: „Es würde so etwas wie das spezifisch illuminierte Brandenburger Tor Bochums“ entstehen, so der Wortlaut in besagter Verwaltungsvorlage.
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Drei Millionen Euro wird es voraussichtlich kosten, das größte Sammlungsobjekt des Deutschen Bergbau-Museums zu sanieren und zu modernisieren. Bochums Lokalpolitiker entscheiden in diesen Tagen über die Bereitstellung des städtischen Anteils in Höhe von 300.000 Euro.
Sanierung kostet drei Millionen Euro
Eingeworben hat das DBM bereits Fördermittel des Bundes in Höhe von 1,5 Millionen Euro. 900.000 Euro steuert, so der Verwaltungsleiter, das Land bei. Weitere 300.000 Euro kommen aus Mitteln des Museums.
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Die Planung des gesamten Projekts soll 2023 erfolgen, 2024 dann die Sanierung und Modernisierung umgesetzt werden – und das im laufenden Betrieb. Die einzige Einschränkung für die Besucher werden voraussichtlich sein, dass der Förderturm zeitweise eingehaust ist.
Fördergerüst war einst der größte Förderturm der Welt
Zuletzt saniert wurde der Turm 1999. Alle 20 Jahre, so heißt es bei DBM, sei eine umfassende Aufarbeitung notwendig. Korrosionsschäden treten insbesondere an den Schraubverbindungen, Schweißnähten und dem Übergang vom Stahl zum Beton der Fundamente auf. „An einzelnen Stellen ist das Fördergerüst bereits komplett durchgerostet“, heißt es. Eine Sanierung sei daher zwingend geboten.
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Das Fördergerüst über dem Bergbaumuseum wurde ursprünglich 1943/ 1944 über dem Zentralschacht der Schachtanlage Germania in Dortmund-Marten errichtet. Konstruiert wurde er von Fritz Schupp, der auch den Doppelbock der Unesco-Welterbe Zeche Zollverein gezeichnet hat. Zum Erbauungszeitpunkt war das Germania-Gerüst der weltgrößte Förderturm einer Schachtanlage. Nach Stilllegung der Zeche Germania 1973 sollte er eigentlich verschrottet werden, wurde dann aber demontiert und in einer spektakulären Aktion in Bochum über dem Museumsgebäude wiedererrichtet.