Bochum. Bochum macht Weg frei für Erweiterung des Bergbaumuseums. Der Westpark bekommt an zentraler Stelle ein wissenschaftliches Leuchtturmprojekt.

Gigantische Untertage-Maschinen, die einst auf den Zechen des Reviers etwa für den Ausbau des weit verzweigten Streckensystems sorgten, verstauben derzeit in einer alten Industriehalle an der Bessemer Straße. Dutzende dieser Riesen der Finsternis haben keinen Platz mehr direkt im Bergbaumuseum. Sie bekommen jetzt einen würdigen Ort. Mit der Zustimmung Bochums zum Verkauf eines rund 8000 Quadratmeter großen Areals an der Gahlenschen Straße durch NRW-Urban an die DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung, Trägergesellschaft des Bergbaumuseums und der FH Georg Agricola, rückt der Bau eines großen Forschungs- und Depot-Gebäudes an diesem historischen Industriestandort in greifbare Nähe.

Genau da, wo einst schon die Fundamente für die geplatzte Dauerausstellung „Planet of Visions“ gegossen wurden, soll der Prestige trächtige Forschungs- und Depotkomplex entstehen.
Genau da, wo einst schon die Fundamente für die geplatzte Dauerausstellung „Planet of Visions“ gegossen wurden, soll der Prestige trächtige Forschungs- und Depotkomplex entstehen. © funkegrafik nrw | Marc Büttner

Der Träger gibt sich einsilbig

Nur einige der großen Maschinen sind etwa im Museum oder auch dem Erlebnisbergwerk zu bestaunen. (Derzeit aufgrund des Corona-Lockdowns natürlich nicht). Schon vor Jahren wurden die aktuellen Erweiterungspläne bekannt. Doch der Träger reagierte auf Fragen zu dem rund 40-Millionen-Euro teuren Projekt immer wieder äußerst einsilbig. Selbst jetzt, wo doch durch den Verkauf des Grundstücks der Weg bereitet ist, winkt Adi Siethoff, Geschäftsführer bei der DMT Lehre und Bildung, ab. Es gebe derzeit keine Neuigkeiten, nichts zu berichten.

Nach Informationen unserer Redaktion sind jedoch die Überlegungen für diesen dritten Bestandteil des sogenannten Masterplans 2020 für das Bergbaumuseum, als eines der besucherstärksten Museen Deutschlands, schon recht weit fortgeschritten.

40 Forschungsarbeitsplätze sollen kommen

Auf dem Gelände des früheren Weichenbaus des Bochumer Vereins, später Krupp-Stahl, sollen Büro-und Depotgebäude entstehen. Das Land NRW hat bereits einen Ansatz von knapp 40 Millionen Euro dafür in den Haushalt eingestellt. Die laufende Planung wird daraus mit 4,3 Millionen Euro bezahlt. An dieser städtebaulich äußerste interessanten Stelle soll außerdem ein vernünftiges Architektur-Qualifizierungsverfahren für eine gute Umsetzung sorgen. In diesen Prozess ist auch das Baudezernat eingebunden. Die DMT Lehre und Bildung ist zur Zusammenarbeit mit der Stadt verpflichtet.

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Mit der Einrichtung von 40 neuen Forschungsarbeitsplätzen, soll, so heißt es in einer internen Vorlage, „die Leistungsfähigkeit des Leibniz-Forschungsmuseums so gestärkt werden, dass die gewünschte Strahlkraft der Einrichtung über nationale Grenzen hinaus gewährleistet wird“. Erweiterungsflächen sollen den Ort auch für die Zukunft weiter interessant halten.

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